Insekten beleben Moore
Tagebuch "Insekten beleben Moore"

Tagebuch
2025-01-07 Neue Gewässer für die Moosjungfer
Letztes Jahr haben wir in einem Projektgewässer erstmalig die Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) im Gebiet wiedergefunden. Auf einer benachbarten Fläche legen wir deshalb viele weitere Gewässer an, die zukünftig zusätzlichen Lebensraum für die Art bieten sollen.
2024-10-21 Kostbares Saatgut
Auch dieses Jahr wurde wieder Saatgut vom Weißen Schnabelried gesammelt, das auf Maßnahmenflächen ausgestreut wurde. Das Sammeln erfolgte dieses Jahr von einer anderen Spenderfläche im Toten Moor, um die wenigen Restbestände dieser Art zu schonen.

2024-10-02 Schlenken-Torfmoose
Auf dieser Fläche wurden vor etwa einem Jahr handtellergroße Bündel mit Schlenken-Torfmoosen (Sphagnum cuspidatum, S. fallax) gesetzt. Die Pflanzpunkte kann man noch gut erkennen, aber die Moose haben sich bereits toll ausgebreitet.

2024-09-30 Versuchserweiterung
Auch dieses Jahr werden wieder kleine Flächen mit abgezählten Pflanzen in Wiederholungen auf verschiedenen Flächen angelegt. Diesmal in vier unterschiedliche Vegetationstypen mit den größeren in der Baumschule angezogenen Stecklingen (9 cm Topfdurchmesser)

2024-08-27 Ansiedlung von Fieberklee erfolgreich
Ein vor zwei Jahren angelegter Versuch zur Wiederbesiedlung einer Fläche mit Fieberklee (Menyanthes trifoliata) war erfolgreich. Die Pflanzen wurden von einem ungeeigneten Standort am Steinhuder Meer umgesetzt. In den schwingenden Randbereichen einer toll entwickelten Wiedervernässungsfläche sind alle gepflanzten Individuen angewachsen und vor hungrigen Rehen sicher. Für die Rehe ist diese Art eine Delikatesse, aber sie können nicht über den schwankenden Torfmoosteppich laufen.

2024-08-26 Spannender Versuch
Auf dieser Versuchsfläche gibt es bereits einen dichten Teppich aus Schlenkentorfmoosen und Wollgräsern, es fehlen aber bislang moortypische Heidearten. Die großen Stecklinge (9 cm Topfdurchmesser) werden mit ein bisschen Glück im tiefen Torfmoosteppich erfolgreich anwachsen. Ein spannender Versuch!

2024-08-25 Lieferung von besonderen Stecklingen
In Wiedervernässungsflächen mit besonders dichter Pioniervegetation aus Wollgräsern und Torfmoosen haben es die „normalen“ Stecklinge (in Töpfen mit 3 cm Durchmesser), die wir von hochmoortypischen Heidearten bewurzeln lassen, nicht leicht. Sie werden schnell überwachsen. Deshalb haben wir einen Teil der Stecklinge aus dem Toten Moor in größere Töpfe (9 cm Durchmesser) umpflanzen und ein zweites Jahr in der Baumschule wachsen lassen. Jetzt sind sie so groß, dass Sie eine gute Chance haben sich gegen Wollgräser und Schlenkentorfmoose zu behaupten.

2024-08-22 Hochmoortypisches Arteninventar
Auf dieser Fläche ist der Torfabbau nur vier Jahre her. Nach der Wiedervernässung vor drei Jahren wurde sie mit vielen Moorpflanzen beimpft, die sich dort ausbreiten. Auf dem Foto sind Bulttorfmoose (Sphagnum medium, S. papillosum, S. rubellum), Schnabelried (Rhynchospora alba), Sonnentau (Drosera intermedia), Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) und im Hintergrund Glockenheide (Erica tetralix) und Rosmarinheide (Andromeda polifolia) zu sehen.

2024-08-19 Besuch bei der Arbeit
Bei der Vermessung der Torfmoosteppiche auf den Versuchsflächen hat sich diese Kleinlibelle – eine Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa) – dazugesellt. Da stoppt man die Messungen doch gerne für einen tollen Schnappschuss!

2024-07-23 Endlich wieder da!
An einem der von uns angelegten Kleingewässer haben wir fünf Exuvien (Larvenhäute) der Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) gefunden. Das ist für uns ein Riesenerfolg! Diese Libelle gehört zu den absoluten Hochmoorspezialisten, da sie ihre Eier nur in flutende Torfmoospolster ablegt. Mit unserer Maßnahme, bei der wir Kleingewässer mit flachen Ufern angelegt und mit Torfmoosen beimpft haben, konnten wir neuen Lebensraum für sie schaffen. Die Freude ist doppelt groß, da die Hochmoor-Mosaikjungfer seit vielen Jahren nicht mehr im Naturschutzgebiet Totes Moor gesehen wurde und wir sie hier nun wiederentdeckt haben.
2024-07-15 Robuste Rosmarinheide
Einige Wiedervernässungsflächen waren nach den vielen Regenfällen in diesem Jahr auch im Sommer noch hoch überstaut. Das kann der bestehenden Vegetation schaden. Die gepflanzten Stecklinge der Rosmarinheide (Andromeda polifolia) zeigen sich von diesen extremen Bedingungen jedoch unbeeindruckt und wachsen auch in diesen nassen Flächen.
2024-06-25 Torfmoose auf Feuchtegradienten
Entlang der Ufer der im Projekt angelegten Gewässer existieren auf unterschiedlichen Geländehöhen unterschiedlich feuchte Bedingungen. Bulttorfmoose wurden an verschiedenen Gewässern entlang einer Linie (Transekt) in einem dichten Abstand gepflanzt. Mit diesem Versuch soll die optimale Pflanzhöhe herausgefunden werden.
2024-06-12 Moosmessung
Die Bulttorfmoose aus der Gewächshausvermehrung profitieren dieses Jahr von den vielen Niederschlägen. Selbst auf offenen, exponierten Standorten entwickeln sie sich schon zu kleinen Mini-Bulten. Es sind drei Arten in den Bündeln zu erkennen (Sphagnum medium, S. papillosum und S. rubellum)

2024-05-08 An jedem Steckling eine Exuvie
Im Frühling kriechen die Libellenlarven aus dem Wasser und schlüpfen aus ihrer Larvenhaut, welche Exuvie genannt wird. Wenn sie sich dann voll ausgefaltet haben und getrocknet sind, können sie losfliegen. Für den Schlupf brauchen die Libellen Pflanzen, an denen sie hochklettern können. Auf dieser Versuchsfläche haben sie die ganze Vielfalt unserer Stecklingen verwendet: Glockenheide, Krähenbeere, Rauschbeere… Dabei ist ihnen die Pflanzenart eigentlich egal – Hauptsache ist, sie kommen nach oben!

2024-02-27 Ganz nah dran!
Im Winter, wenn die Geländearbeiten ruhen, ist die beste Zeit, um das eine oder andere Insekt unter die Lupe zu nehmen. Unter dem Mikroskop lassen sich auch die ganz kleinen Wasserkäfer bestimmen. Der Gelbbraune Zwergschwimmer (Hydroglyphus geminus) ist beispielsweise nur 2 mm groß!. Die Auswertung der Kartierungen bringt erste spannende Ergebnisse: in den mit Torfmoosen bestückten Gewässern finden sich deutlich mehr Wasserkäfer als in den nicht bepflanzten Gewässern.

2023-12-08 Winterruhe auf den Versuchsflächen
Der erste Schnee im Dezember überzieht die Versuchsflächen mit einer weißen Decke und die Markierungsstangen zeichnen sternförmige Muster im Eis. Während der Vegetationsruhe ist ein Überstau mit Wasser für die Pflanzungen meist kein Problem.

2023-10-13 Lieblingsplätze der Bulttorfmoose
Auf Flächen mit lückiger Pioniervegetation aus Wollgräsern und Heidepflanzen haben sich die Torfmoose aus der Gewächshausvermehrung aus dem letzten Jahr am Besten entwickelt. Deshalb wurde auch in diesem Jahr auf solche Flächen der Fokus bei der Pflanzung von insgesamt 20.000 kleinen Bündeln mit Bulttorfmoosen gelegt.

2023-10-11 Torfmoos-Workshop
Bei unserem zweiten Fach-Workshop ging es um die wichtigsten Pflanzen im Hochmoor: die Torfmoose. Mit rund 30 Expert*innen haben wir ausführlich über die Möglichkeiten zur Wiederansiedlung von Torfmoosen auf ehemaligen Torfabbauflächen diskutiert und spannende Gastvorträge gehört. Bei einer gemeinsamen Exkursion hatten wir die Möglichkeit sowohl eine von unseren Projektflächen als auch die Torfmoosvermehrungsflächen der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM) zu besichtigen.

2023-10-06 Freistellen einer Sanddüne
Bei dieser Maßnahme hatten wir ausnahmsweise nicht nur die Moor-Insekten im Blick: Als Lebensraum für trockenheitsliebende Insekten wurde eine aus dem Moor herausragende Sanddüne freigestellt. Hier sollen sich Heide und Sandmagerrasen entwickeln, auf denen sich beispielsweise viele Heuschreckenarten wohl fühlen.
2023-10-04 Aufstellung von Informationstafeln
Am Erlebnisweg Totes Moor am Steinhuder Meer wurden Informationstafeln an unserer Schaufläche aufgestellt. Eine große und zehn kleine Tafeln stellen das Projekt, die Maßnahmen und Moorpflanzen mit den auf sie angewiesenen Insektenarten vor.

2023-09-25 Internationaler Austausch in England
Mit einer Auslandsreise nach England haben wir die dort vermehrten Torfmoose (Herkunft Totes Moor) abgeholt und die Torfmoos-Gärtnerei besucht. Auch drei Renaturierungsflächen wurden besichtigt, worüber ein Austausch mit dort tätigen Maßnahmenträger*innen und Wissenschaftler*innen stattgefunden hat.

2023-09-18 Bulttorfmoos vs. Schlenkentorfmoos
Im Herbst 2022 wurden Bulttorfmoose (Sphagnum medium, S. papillosum, S. rubellum) zwischen Schlenkentorfmoose (S. cuspidatum, S. fallax) gesetzt. Leider wurden viele von den Schlenkentorfmoosen überwachsen, weil diese unter nassen Bedingungen sehr konkurrenzstark sind. Einige halten sich aber wacker und konnten sich erfolgreich etablieren.

2023-08-24 Erweiterung der Versuche
Es wurden neue Versuche mit Gefäßpflanzen angelegt. Auf insgesamt 14 verschiedenen Flächen mit 121 Plots werden verschiedene Varianten der Pflanzung getestet (z.B. Pflanzzeitpunkt, Pflanzengrößen, Schutz mit Gitter vor Rehfraß) und wissenschaftlich dokumentiert. Die Anlage erfolgte im August als die Flächen begehbar waren und die bewurzelten Stecklinge aus der Baumschule geliefert wurden. Im Winter steht das Wasser auf der Fläche ca. 20 cm hoch.
2023-08-11 Vorbildliche Stecklinge
Die diesjährigen bewurzelten Stecklinge haben sich in der Baumschule aus dem lokalem Spendermaterial hervorragend entwickelt. Wir wünschen der Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Krähenbeere (Empetrum nigrum) Glockenheide (Erica tetralix) und Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) (von links nach rechts) viel Erfolg beim Anwachsen auf den Moorflächen!
2023-08-08 Warten auf bessere Zeiten
Dranbleiben heißt es, wenn eine Maßnahme im ersten Jahr auf einer Fläche wenig Wirkung zeigt: Das Saatgut vom Weißen Schnabelried (Rhynchospora alba), das 2021 ausgebracht wurde und sich in 2022 noch nicht zeigte, ist in diesem Jahr durch die feuchte Witterung in großen Mengen gekeimt.
2023-06-06 Europaweit geschützte Libellenart
Die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) gehört zu den Arten, die im Rahmen der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU unter Schutz stehen. Sie ist nämlich nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa gefährdet und somit schützenswert. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, dass wir diese Libellenart nun zum ersten Mal an einem unserer im Projekt angelegten Gewässer gesichtet haben. Vielleicht wird sie die Gewässer zukünftig auch für die Eiablage nutzen?

Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis)
2023-05-12 Start der Insektenerfassungen
Die Kartiersaison im Projektgebiet ist offiziell eröffnet. Dieses Jahr werden, neben Wasserkäfern, wieder Tagfalter, Laufkäfer, Ameisen, Libellen und Heuschrecken erfasst. Direkt am ersten Termin konnten wir eine unserer Laufkäfer-Zielarten, den Ufer-Laufkäfer (Carabus clatratus), auf einer Probefläche beim geschäftigen Umherlaufen beobachten. Da heißt es: schnell sein und auf den Kameraauslöser drücken!

Ufer-Laufkäfer (Carabus clatratus)
2023-04-18 Wasserkäfererfassung
In einem Turnus von zwei Jahren wird in den Gewässern nach Wasserkäfern gekeschert. Dieses Jahr war es wieder soweit. Neben Käfern, die nur ca. 3 mm groß sind, sind auch Exemplare mit mehreren Zentimetern Länge ins Netz gegangen. Die großen Arten können direkt im Gelände bestimmt und vor Ort wieder ausgesetzt werden. Die kleineren, schwer identifizierbaren Arten werden ins Labor zur Nachbestimmung mitgenommen.
Wasserkäfererfassung
2023-04-14 Rettung von ganzen Bulten
Im Rahmen von Dammbauarbeiten in einem wenige Kilometer entfernten naturnahen Hochmoor mit großen Vorkommen von Bulttorfmoosen wurden Dämme zur Wiedervernässung errichtet, um die dort vorkommenden Moorflächen zu sichern. Dabei sind ein paar Bulte mit Torfmoosen auf dem Damm gelandet. Diese wären über die Zeit vertrocknet. Deshalb wurden sie im Rahmen des Projektes gerettet und umgesetzt. Wir hoffen, dass sie sich auf unseren Projektflächen wohl fühlen und dort weiter wachsen.
Rettung von Bulten
2023-03-15 Weißer Schnee auf dunklem Torf
„Hier gibt es noch viel zu tun“ ruft die gähnende Weite der aktiven Torfabbauflächen im Toten Moor. Die weißen Schneeflocken vor dem dunklen Torf sehen aber schon fast malerisch aus. Erste Gewässer auf einer randlich gelegenen Fläche im noch aktiven Abbaugebiet wurden dieses Jahr im Rahmen der Projektmaßnahmen angelegt.
Schneefall im Bereich aktiver Torfabbauflächen
2022-11-09 Fauna-Bestimmung im Labor
Auch hinter den Kulissen tut sich etwas: die Winterzeit außerhalb der Kartiersaison wird dazu genutzt, Daten aus dem Sommer auszuwerten. Laufkäfer und Ameisen aus den Bodenfallen, Wasserkäfer und Libellen-Exuvien werden mit Fachliteratur bestimmt. Ein genauer Blick auf die Laufkäfer unter dem Binokular lohnt sich: hier und da handelt es sich um unterschiedliche Arten, die sich jedoch verblüffend ähneln! Hier sieht man den Kupferfarbenen Buntgrabläufer (Poecilus cupreus) neben dem Glatthalsigen Buntgrabläufer (Poecilus versicolor).

KupferfarbenerBuntgrabläufer (Poecilus cupreus) neben Glatthalsigen Buntgrabläufer (Poecilus versicolor).
2022-11-04 Pflanzung der Bulttorfmoose
Die im Gewächshaus vermehrten Bulttorfmoose (siehe Eintrag 2022-10-28) werden auf einer Renaturierungsfläche gepflanzt. Am Rand der Gewässer sind die Bedingungen gut für die Wiederansiedlung von Bulttorfmoosen. Diese sind die Haupttorfbildner im Hochmoor und bilden höhere Bulten, die wichtiger Lebensraum für Insekten sind.
Pflanzung der Bulttorfmoose
2022-11-01 „All hands on deck“ für die Renaturierung
Der Herbst ist eine Zeit in der viele Maßnahmen im Moor umgesetzt werden können, weil die Wasserstände nicht so hoch und die Flächen besser zu erreichen sind. Links auf dem Bild legt der Bagger Kleinstrukturen und Gewässer für Insekten an (z.B. Libellen, Wasserkäfer) und rechts werden Torfmoose gepflanzt.
Die Renaturierungsmaßnahmen laufen
2022-10-28 Bulttorfmoose aus der Gewächshausvermehrung
Zu Beginn des Projektes wurden wenige Torfmoospflanzen von vier seltenen Bulttorfmoosarten (Sphagnum papillosum, S. medium, S. rubellum, S. molle) im Toten Moor gesammelt. Diese Torfmoose wurden im Gewächshaus vermehrt und stehen nun zum Einsatz in die Renaturierungsflächen bereit – insgesamt 20.000 kleine Bündel mit jeweils allen vier Arten. Wir sind gespannt welche Art sich auf welcher Fläche durchsetzt.
Bulttorfmoose aus der Gewächshausvermehrung
2022-10-08 Hoffnung für die Torfmoose
Die Gewässer füllen sich nach der Sommertrockenheit (siehe Eintrag vom 2022-08-17) wieder mit Regenwasser. Die Torfmoose werden im Sommer weiß, um sich vor der Sonnenstrahlung zu schützen. Sie können aber, sobald wieder Wasser verfügbar ist, erneut grün werden, Photosynthese betreiben und weiterwachsen.
Hoffnung für Torfmoose
2022-10-05 Einmessen von Geländehöhen
Jedes Jahr werden die Geländehöhen auf den Torfflächen eingemessen, auf denen im Rahmen des Projektes Kleinstrukturen angelegt wurden. Über die Veränderung der Höhen kann herausgefunden werden, ob der Torf sackt oder durch die Wiedervernässung aufquillt.
Einmessen von Geländehöhen
2022-09-22 Seltene Mitfahrer – Bewurzelte Stecklinge
Auf verschiedenen Flächen werden jetzt im Herbst ca. 40.000 Stecklinge von hochmoortypischen Heidearten (z.B. Glockenheide, Rosmarinheide oder Moosbeere) gesetzt. Die Stecklinge wurden im Toten Moor gesammelt und in einer Baumschule bewurzelt. Die Reise ins neue Domizil verläuft mitunter in engem Miteinander.
Stecklinge on tour
2022-09-19 Neue Pflanzenversuche
Zusätzlich zur großflächigen Pflanzung von Stecklingen wurden mit den gleichen Arten neue, kleine Versuchsflächen angelegt. Hier wurde sehr dicht gepflanzt, um die Entwicklung von einzelnen Pflanzen sehr genau dokumentieren zu können. Die kleinen Versuche wurden auf 8 verschiedenen Flächen (hier Schwarztorf nach Torfabbau) mit 8 verschiedenen Arten angelegt.

Neue Pflanzenversuche
2022-08-17 Trockenheit
Durch die andauernde Trockenheit gibt es auf vielen Flächen kaum noch Wasser. In tieferliegenden Strukturen können sich Torfmoose aufgrund der höheren Feuchtigkeit halten und erholen sich hoffentlich schneller, wenn im Winter wieder mehr Regen fällt.
Sichtbare Trockenheit
2022-08-16 Maulwurfsgrille
Auf einer Versuchsfläche haben wir eine Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa) gefunden. Das ist eine seltene Heuschrecken-Art, die in selbst angelegten unterirdischen Gangsystemen lebt. Sie ist als „Maulwurf“ nicht nur unterirdisch unterwegs, sondern kann auch fliegen, schwimmen und sogar tauchen! Deshalb hält sie sich gerne in der Nähe von Gewässern auf.
Maulwurfsgrille
2022-08-10 Schwimmende Inseln
Die Schwimmenden Inseln haben sich seit der Ausbringung im März wunderbar entwickelt. Durch die dauerhafte Wasserversorgung von unten sind die gepflanzten Wollgräser und Schlenkentorfmoose trotz der Trockenheit gut gewachsen. Auch das Ufer wird von den Inseln vor Wellenschlag geschützt und sie ermöglichen darüber auch dort die Ausbreitung der Torfmoose.
Schwimmende Inseln
2022-07-13 Doppelter Laufkäfer Fund
In einer Bodenfalle haben wir gleich zwei seltene Laufkäfer-Arten gefunden: Sowohl der große, braun-goldene Ufer-Laufkäfer (Carabus clatratus) als auch der etwas kleinere, orange-grüne Heide-Laufkäfer (Carabus nitens) gehören als typische Moorbewohner zu unseren Zielarten. Sie wurden nach der Bestimmung wieder freigelassen.

Carabus clatratus und Carabus nitens
2022-07-07 Erste Moosversuche erfolgreich
Bevor im Herbst 2022 größere Mengen Bulttorfmoose aus dem NSG Totes Moor umgesetzt werden, haben wir 2021 kleine Vorversuche angelegt. Die Torfmoos-Bündel von Sphagnum papillosum und S. medium, die in Wollgrasbestände gesetzt wurden, haben sich erfolgreich etabliert. Auch ein paar Individuen der Rosmarinheide wurden von der Spenderfläche mit übertragen.
Erfolgreicher Moosversuch
2022-05-16 Schlupf der Libellen
An den ersten warmen Tagen im Mai schlüpfen die ersten Libellen. Sie krabbeln aus den Gewässern, in denen sie als Larven leben, und suchen sich eine erhöhte Struktur, hier zum Beispiel ein wieder angesiedeltes Exemplar der Rosmarinheide (Andromeda polifolia) auf einer Maßnahmenfläche. Dort schlüpfen sie dann aus ihrer Larvenhaut („Exuvie“, links am Pflanzenstängel) und nachdem sich ihre Flügel entfaltet und ausgehärtet haben, können sie endlich losfliegen. Bis ihr Körper vollständig ausgefärbt ist, dauert es meistens ein paar Tage.
Frisch geschlüpfte Libelle
2022-03-25 Workshop Insekten & Hochmoorrenaturierung
Im Rahmen unseres ersten Online-Workshops haben fünf Gastvortragende spannende Einblicke in verschiedene Insektengruppen (Ameisen, Stechimmen, Libellen, Laufkäfer) in Hochmooren gegeben. Im Anschluss haben wir gemeinsam mit rund 30 ExpertInnen über Maßnahmen zur Verbesserung von Insektenlebensräumen auf abgetorften Hochmoorflächen diskutiert.

Online-Workshop
2022-03-24 NDR Reportage
Wir freuen uns über eine tolle Reportage vom NDR über das Tote Moor, in der auch über das Projekt „InsMoor“ berichtet wird: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordreportage/Neues-Leben-fuers-Tote-Moor,sendung1230696.html
Ein Kamerateam des NDR-Team imToten Moor
2022-03-11 Schwimmende Inseln zur Wellenberuhigung
In einer studentischen Projektwoche des Bachelorstudiengangs „Landschaftsarchitektur und Umweltplanung“ der Leibniz Universität Hannover wurden schwimmende Inseln aus Schilf gebaut und mit Wollgräsern und Torfmoosen bepflanzt. Die Inseln sollen auf einer überstauten Abtorfungsfläche für Wellenberuhigung sorgen und damit die Verlandung fördern: https://www.umwelt.uni-hannover.de/de/studium/lehr-und-lernformen/exkursionen/2022/studierende-bauen-schwimmende-inseln-im-moor/
Schwimmende Inseln für die Beruhigung des Wassers
2022-01-09 O schaurig ist's übers Moor zu gehn
Im Winter bekommt man ein gutes Gefühl für die Atmosphäre im Moor, die Annette von Droste-Hülshoff zu ihrer Ballade „Der Knabe im Moor“ inspiriert haben muss. Doch auch wenn wir unsere Flächen im Nebel zweimal suchen müssen, freuen wir uns über die hohen Wasserstände, die wir als Reserve für den Sommer brauchen.
Düstere Moorlandschaft
2021-12-15 Dokumentation der Stecklinge & Setzlinge
Alle vier Monate fotografieren und messen wir ausgewählte Stecklinge (hochmoortypische Heidearten) und Setzlinge (hochmoortypische Grasarten), um ihr Wachstum und ihre Ausbreitung zu dokumentieren.
Dokumentation der Stecklinge & Setzlinge
2021-11-11 Studierende messen Wellenschlag
Auf einer unserer Maßnahmenflächen haben Studierende des Bachelorstudiengangs „Landschaftsarchitektur und Umweltplanung“ der Leibniz Universität Hannover ein gemeinsames Studienprojekt durchgeführt. Ziel des Projekts war es, die Auswirkungen der bereits umgesetzten Maßnahmen zur Wellenberuhigung zu überprüfen. Dafür haben sie über einen Zeitraum von drei Monaten den Wellenschlag auf der Fläche gemessen.
Messung des Wellenschlags
2021-09-27 Anlage von weiteren Senken
Wie schon im letzten Jahr haben wir wieder auf ebenen Torfabbauflächen Senken zur Schaffung von neuen Kleingewässern angelegt. Von der Torfabbaufirma werden dann die ehemaligen Entwässerungsgräben abgedichtet, wodurch sich im kommenden Winter auf der Fläche das Regenwasser sammelt und die Fläche vernässt wird.
Anlage von Senken
2021-09-21 Sammeln von Schnabelried-Saatgut
Das Weiße Schnabelried (Rhynchospora alba) lässt sich durch Saatgut vermehren. Es werden dafür die Fruchstände ausgeschüttelt oder abgeschnitten und aufgefangen. Dies ist besonders schonend für die Spenderfläche. Nach dem Sammeln haben wir das Saatgut direkt auf den wiedervernässten Torfflächen ausgestreut.
Herstellung von Schnabelried-Saatgut
2021-09-21 Torfmoose werden gepflanzt
Die neuen Gewässer werden mit Schlenken-Torfmoosen beimpft, um eine schnelle Besiedlung mit diesen Pflanzen zu fördern. Aus den kleinen Bündeln können sich die Torfmoose ausbreiten und einen Moosteppich bilden. Das soll sich positiv auf die Besiedlung durch die Insekten auswirken.
Gewässer werden it Schlenken-Torfmoosen beimpft
2021-08-11 Ein Tagfalter mit langem Namen
Dieser Tagfalter mit den großen weißen Flecken heißt Spiegelfleck-Dickkopffalter (Heteropterus morpheus). Er findet sich typischerweise in Mooren in Pfeifengrasbeständen, da das Pfeifengras zu den wichtigsten Futterpflanzen der Raupen gehört. Dieses Individuum hat sich einen Birkenstamm als Sitzplatz auserkoren.
Spiegelfleck-Dickkopffalter (Heteropterus morpheus)
2021-08-04 Wasserkäfer nimmt Sonnenbad
Dieses Weibchen des Gemeinen Furchenschwimmers (Acilius sulcatus) hat einen von unseren Markierungsstäben genutzt, um aus dem Wasser zu krabbeln und sich zu sonnen. Zur Eiablage suchen die Gemeinen Furchenschwimmer ebenfalls feuchte Holzstückchen oder Rinden in Ufernähe, vielleicht wird der Markierungsstab auch dafür genutzt?
Weibchen des Gemeinen Furchenschwimmers (Acilius sulcatus)
2021-06-15 Pflanzung der Stecklinge von hochmoortypischen Heidearten
Die im Gewächshaus vermehrten Stecklinge von hochmoortypischen Heidearten wie Glockenheide (Erica tetralix), Rosmarinheide (Andromeda polifolia) und Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) sind bereit für die Pflanzung im Feld. Sie haben durch den bereits entwickelten Wurzelballen einen guten Start. Auf den wiedervernässten Torfflächen wird mit einer Hacke ein Loch in den Boden geschlagen, der Steckling hineingesetzt und festgetreten. Hier kann er sich nun entwickeln und auf der Fläche ausbreiten, auf der er sich vielleicht sonst erst nach vielen Jahrzehnten angesiedelt hätte.
Pflanzung von Stecklingen hochmoortypischerHeidearten
2021-06-14 Lieferung von bewurzelten Stecklingen
Stecklinge von hochmoortypischen Heidearten wie Glockenheide (Erica tetralix), Rosmarinheide (Andromeda polifolia) und Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) werden im Toten Moor auf Flächen geschnitten auf denen die Arten noch vorkommen. Das gebietsheimische Material wurde dann in der Baumschule bewurzelt und kann im folgenden Jahr verpflanzt werden.

Stecklinge
2021-06-11 Erste Eiablagen von Libellen
In den im letzten Jahr neu angelegten Gewässern legen die ersten Libellen ihre Eier ab. Bei der Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) handelt es sich um eine häufige Art, die auch in anderen Lebensräumen als in Mooren zu finden ist.
Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella)
2021-06-03 Käfer-Suchbild
In einer Bodenfalle, die zur Erfassung der Käfer auf den Flächen ausgebracht werden, haben wir vier Ufer-Laufkäfer (Carabus clatratus) auf einmal gefunden! Der Käfer ist typisch für Moore und deshalb auch eine Zielart im Projekt. Nachdem der Fund sorgfältig dokumentiert wurde, konnten die Käfer wieder freigelassen werden. Die Papierschnipsel auf dem Bild stammen aus der Bodenfalle. Wer findet alle vier Käfer?
Ufer-Laufkäfer (Carabus clatratus)
2021-05-18 Wunderschöne Wollgräser
Im Mai bilden sich die Fruchtstände der Wollgräser und prägen die Moorflächen wunderschön durch ihre weißen Puschel. Wir haben die Gelegenheit genutzt und direkt Wollgras-Saatgut für die Maßnahmenflächen gesammelt.
Wollgras
2021-05-09 Schöner Zufallsfund
Die ausgewachsenen Tiere des Kleinen Nachtpfauenauges (Saturnia pavonia) leben nur wenige Tage, so dass es ein Glück ist, sie zu beobachten. Außerdem ist die Art in Niedersachsen auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft (Rote Liste Kategorie 3).
Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)
2021-05-06 Die ersten Schmetterlinge sind unterwegs
Sobald es etwas warm wird, sind auch wieder die ersten Tagfalter unterwegs. Eine sehr frühe Art im Jahr ist der Grüne Zipfelfalter (Callophrys rubi). Das freut uns besonders, da es sich um eine typische Art der Heiden und Moore handelt und wir sie in unserem Projekt besonders fördern wollen (Zielart).

Grüner Zipfelfalter (Callophrys rubi)
2021-04-28 Keschern nach Wasserkäfern
In überstauten Wasserflächen und angelegten Senken wurde zum ersten Mal nach Wasserkäfern gekeschert. Darunter war unter anderem dieser Gelbrandkäfer (Dytiscus dimidiatus), der mit bis zu 4 cm Länge zu den größten einheimischen Schwimmkäfern gehört.
Gelbrandkäfer (Dystiscus dimidiatus)
2021-04-21 Erste Käfererfassung
Die ersten Käferproben werden auf den Maßnahmenflächen genommen. Dabei werden Lebendfallen für eine Nacht aufgestellt. Das hat den Vorteil, dass wir alle Tiere, die in die Falle laufen und direkt vor Ort bestimmt werden können (z.B. große Laufkäferarten) oder nicht Ziel des Monitorings sind, direkt wieder freilassen können.
Lebendfalle für Käfer
2021-04-15 Torfmoose eingesetzt
In den neu angelegten Senken wurden Torfmoose (Sphagnum cuspidatum und S. fallax) eingesetzt, damit sie die typische Vegetation der nassen Moorbereiche bilden können. Beim Sammeln auf der Spenderfläche wurde uns wieder vor Augen geführt, wie viel Wasser die Torfmoose speichern können!
Torfmoos (Sphagnum cuspidatum und S. fallax) werden eingesetzt
2021-03-15 Wollgras-Umpflanzung
Auf verschiedenen Flächen wurden Ableger aus benachbarten Flächen von Schmalblättrigem und Scheidigem Wollgras (Eriophorum angustifolium & E. vaginatum) gepflanzt.

Wollgras-Umpflanzung
2021-02-24 Wasser in den Torfwellen
Auf den mit Torfwellen versehenen Flächen konnte seit der Vernässung im Herbst schon viel Wasser angestaut werden. Die Firste der Wellen gucken noch aus dem Wasser und sorgen dafür, dass sich kein großer Wellenschlag entwickeln kann. Außerdem können sie in folgenden Wintern als Rückzugsort für Arten dienen, die nicht im Wasser leben können.
Wasser in Torfwellen
2021-01-25 Winter im Moor
Es ist kalt geworden, aber auch im Winter ist es wunderschön im Moor. Für eine fotografische Dokumentation der Entwicklung der Flächen haben wir im Herbst 2020 Fotopunkte eingerichtet, auf denen eine Kamera fixiert werden kann. Auf diese Weise ist es für uns möglich, immer den gleichen Abschnitt einer Fläche zu fotografieren.
Winter im Moor
2020-11-11 Entwicklung einer Heidefläche
Eine Fläche, auf der nicht ausreichend Wasser verfügbar ist, um sie vollständig zu vernässen, wurde von Pfeifengras befreit und Heidemahdgut ausgebracht. So kann sich in den nächsten Jahren eine für Insekten interessante Heidefläche entwickeln. Das Mahdgut konnten wir ihm Rahmen einer Pflegemahd auf einer nahegelegenen Fläche gewinnen.
Ausbringung von Heidemahdgut
2020-10-14 Saatgut für die Torfwellen
Auf den Torfwellen wurde Saatgut ausgebracht. Auf den bisher vegetationsfreien Torfwellen, die im September angelegt wurden, haben wir Saatgut von Glockenheide (Erica tetralix) und Weißem Schnabelried (Rhynchospora alba) ausgebracht.
Ausbringung von Saatgut: Glockenheide (Erica tetralix) und Weißem Schnabelried (Rhynchospora alba)
2020-09-24 Bäume als Wellenbrecher
Ein Bagger mit Baumkneifer hat Bäume in eine Wasserfläche gelegt, die den Wellenschlag am Ufer reduzieren sollen. Das ermöglicht das Wachstum von Torfmoosen und soll die Verlandung/Moorbildung vorantreiben (natürliches Zuwachsen einer Wasserfläche bis hin zu ihrem vollständigen Verschwinden). Das Entnehmen von Bäumen in Moorflächen ist gleichzeitig eine Pflegemaßnahme, weil sie ansonsten die natürlichen offenen Moorbereiche beschatten und ihnen das Wasser entziehen.
Bäume als Wellenbrecher
2020-09-14 Die Wellen sind fertig
Die Wellen auf der Weißtorf- (schwach zersetzte, obere Torfschicht) und der Schwarztorffläche (stärker zersetzte, untere Torfschicht) (siehe Foto) sind fertig. Sie haben alle die gleichen Höhenunterschiede, damit das Wasser, vor allem im Winter, in allen Tälern gleich hoch steht.
Wellen auf der Torffläche
2020-09-07 Erste Maßnahmen gestartet
Der erste Baggerstich ist geschafft.
Die Strukturierung der vegetationsfreien Flächen hat begonnen und ein Wellenrelief soll entstehen. Damit können in der Fläche Bereiche mit unterschiedlichem Wasserstand und somit Lebensbereiche für verschiedene Arten entstehen.
Baggerstich
2020-08-20 Erste Vegetationsaufnahmen
Um den Ausgangszustand vor der Umsetzung der Maßnahmen zu dokumentieren, haben wir erste Vegetationsaufnahmen durchgeführt.
Es waren ein paar spannende Pflanzenarten (z.B. Torfmoose und Wollgräser) dabei, aber in Sachen Vielfalt ist noch Luft nach oben.
Dokumentation der ersten Maßnahmen

