e.coSport
Klimaschutz in ausgezeichneten Sportstätten
e.coSport-Abschlussveranstaltung 2021 bei der SG von 1874 Hannover e. V.
Die Landeshauptstadt Hannover und die Region Hannover haben neun Vereine und die Stadt Burgdorf für umfassende energetische Sanierungen ihrer Vereinsgebäude im Rahmen des Beratungs- und Förderprogramms e.coSport ausgezeichnet. Das Programm ist ein wichtiger Baustein zum Klimaschutz in Stadt und Umland. Neben der Gastgeberin der Veranstaltung, der Sportgemeinschaft von 1874 Hannover e.V., und der Stadt Burgdorf wurden mit Urkunden geehrt: Flugsportclub Hannover e.V., Kanu-Gemeinschaft List e.V., Kanu-Sport-Club e.V., TSV Limmer e.V., TuS Vahrenwald 08 e.V. (alle Hannover), Schützenverein „Horrido“ Ingeln von 1920 e.V., SV Germania Grasdorf e.V. (beide Laatzen) und SV Adler Hämelerwald e.V. von 1888 (Lehrte). mit Urkunden für ihr Klimaschutz-Engagement geehrt.
„e.coSport ist nach wie vor ein Erfolgsmodell. Seit mittlerweile 20 Jahren führen Stadt und Region das Coaching-Programm der energetischen Sportstättensanierung und der Umweltberatung durch. Und es gibt ausschließlich Gewinner: die Sportvereine, die ihre Gebäude modernisieren und energetisch optimieren, und die Umwelt“, sagte Sabine Tegtmeyer-Dette, Hannovers Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin, und führte weiter aus: „Allein die sechs hannoverschen Vereine, die dieses Jahr ausgezeichnet werden, können durch die Maßnahmen zusammengerechnet rund 91.000 Kilowattstunden Wärme- und Stromenergie pro Jahr sowie etwa 7.000 Euro pro Jahr einsparen. Gleichzeitig werden jährlich etwa 24 Tonnen Kohlendioxidemissionen vermieden..“
Christine Karasch, Dezernentin für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover, hob hervor: „In Deutschland sind über 27 Millionen aktiven Sportlerinnen und Sportler in Vereinen organisiert. Zusammen können sie viel für den Klimaschutz bewegen. Und Vorbild sein. Das zeigen unsere regionalen e.coSport-Projekte auch in diesen Jahr. Es lohnt, den Blick auf die Energieverbräuche bei Heizung, Warmwasser, oder Beleuchtung zu lenken. Auch die mangelnde Isolierung von Sporthallen gehört dazu. Klimaschutz und Sport sind deshalb ein Gewinn für beide Seiten. Mit dem e.coSport-Programm unterstützen wir Verbände, Vereine und Kommunen dabei, Kosten für Strom und Wasser nachhaltig zu sparen und schützen gemeinsam Umwelt und Natur.“
Öffentliche und private Gebäude in Deutschland verbuchen für Heizung, Warmwasser und Beleuchtung einen Anteil von 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. Sie stehen für fast 20 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes. Mit Energieeffizienz-Maßnahmen im Gebäudebereich anzusetzen, ist ein wichtiger Eckpfeiler der Energiewende.
Seit dem Jahr 2002 wurden insgesamt 107 Vereine mit Hilfe des e.coSport-Programms umfassend über Möglichkeiten der energetischen Modernisierung beraten und bei der Umsetzung finanziell gefördert. Neben den Projektträgern Stadt und Region engagieren sich finanziell auch der Förderfonds proKlima, der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) sowie der Stadtsportbund (SSB) und der Regionssportbund (RSB).
SG von 1874 Hannover e.V.
Die SG 74 hat bereits 2004 und 2015 am e.coSport-Programm teilgenommen und setzt die energetische Sanierung 2021 konsequent fort. So konnte das Dach der Umkleiden gedämmt und die Lichtbänder ausgetauscht werden. Außerdem werden die Giebelwände der Mehrzweckhalle gedämmt. Durch diese Maßnahmen sinkt der jährliche Energieverbrauch um weitere 14.500 kWh und es werden CO2-Emissionen von ca. zweieinhalb Tonnen pro Jahr vermieden. Die Erneuerung des Blockheizkraftwerks ist bereits in Planung.
Gesamtsumme: 149.298 Euro
e.coSport – Stadt Hannover: 27.000 Euro
SSB: 44.700 Euro
Stadt Hannover: 32.200 Euro
Flugsportclub Hannover e.V.
Der Flugsportclub Hannover wurde Anfang 2019 in das e.coSport-Programm aufgenommen und sanierte nach erfolgreicher Antragstellung die Vereinshalle inklusive Flugzeughangar und Werkstatt. In diesem Rahmen dämmte der Verein den Fußboden und einen Teil der Innen- und Außenwände. Außerdem wurden die Türen zum Lager und zum Hangar durch wärmegedämmte Türen ersetzt. Durch diese Maßnahmen sinkt der jährliche Wärmeverbrauch um ca. 3.000 kWh und es werden etwa 1,7 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden.
Gesamtsumme: 35.455 Euro
e.coSport – Region Hannover: 15.889 Euro
SSB: 10.637 Euro
Kanu-Gemeinschaft List e.V.
Die Kanu-Gemeinschaft List hat bereits 2008 am e.coSport-Programm teilgenommen und sich 2017 erneut für eine Sanierungsberatung angemeldet. Der erste Bauabschnitt mit der Clubraumsanierung und der Heiztechnikoptimierung wurde 2018 fertiggestellt. Nun konnte im zweiten Bauabschnitt die Gebäudehülle umfassend gedämmt und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert werden. Außerdem wurden Türen getauscht, Glasbausteine entfernt und Fenster durch solche mit Wärmeschutzverglasung ersetzt. Damit spart die Kanu-Gemeinschaft List in Zukunft weitere 9.000 kWh Gas zum Heizen pro Jahr ein. Das entspricht etwa drei Tonnen CO2.
Gesamtsumme: 88.000 Euro
e.coSport – Stadt Hannover: 46.500 Euro
SSB: 23.500 Euro
TuS Vahrenwald 08 e.V.
Bereits 2012 dämmte der TuS Vahrenwald 08 e.V. das Dach seiner Sportanlage im Rahmen des e.coSport-Programms. Sieben Jahre später hat sich der Verein erneut zum Programm angemeldet, um die Duschen, Sanitärräume und Umkleiden energetisch zu sanieren. Außerdem konnte der Gastrobereich modernisiert und der Clubraum zu einer neuen Sportstätte (Mehrzweckraum) umgerüstet werden. Dadurch wird der Wärmeverbrauch jährlich um etwa 10.000 kWh sinken und der CO2-Ausstoß um etwa 2,3 Tonnen reduziert.
Gesamtsumme: 208.700 Euro
e.coSport – Stadt Hannover: 89.000 Euro
SSB: 32.000 Euro
Stadt Hannover: 7.000 Euro
Kanu-Sport-Club e.V.
Ende 2017 hat sich der Kanu-Sport-Club für das e.coSport-Förderprogramm angemeldet und nun die grundlegende energetische Sanierung des Vereinsgebäudes abgeschlossen. Wie im Sanierungskonzept vorgesehen, dämmte der Verein die Gebäudehülle, erneuerte die Fenster und Sanitäranlagen und stellte die Beleuchtung auf energieeffiziente LED-Technik um. Zusätzlich wurden eine Lüftungsanlage und eine Luft-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung installiert. So wird der Wärmeverbrauch jährlich um etwa 6.000 kWh sinken und der CO2-Ausstoß um etwa 1,2 Tonnen reduziert.
Gesamtsumme: 109.157 Euro
e.coSport – Region Hannover: 54.500 Euro
SSB: 32.747 Euro
Schützenverein „Horrido“ Ingeln von 1920 e.V.
Der Schützenverein „Horrido“ Ingeln wurde Anfang 2020 in das e.coSport-Programm aufgenommen und konnte die Sanierungsmaßnahmen bereits ein Jahr später abschließen. Um den Energieverbrauch zu senken, wurde die Heizung ausgetauscht und die Regelung optimiert. Außerdem wurden die Leuchtstoffröhren durch energieeffiziente LED-Beleuchtung ersetzt und eine wärmegedämmte Außentür eingebaut. Damit senkt Verein seinen Energieverbrauch in Zukunft um 2.800 kWh pro Jahr, was rund einer Tonne CO2 entspricht.
Gesamtsumme: 27.790 Euro
e.coSport – Region Hannover: 15.584 Euro
RSB: 2.478 Euro
Stadt Laatzen: 6.947 Euro
SV Adler Hämelerwald e. V. von 1888
Anfang 2017 wurde der SV Adler Hämelerwald in das e.coSport-Programm aufgenommen, jetzt sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Im Fokus des Maßnahmenpakets lag die Erneuerung des 29 Jahre alten Heizkessels inklusive Optimierung der Heizungsanlage. Außerdem konnten die Warmwasserbereitung erneuert und wassersparende Armaturen in die Duschen eingebaut werden. In Zukunft spart der Verein so ca. 17.000 kWh Gas zum Heizen ein und reduziert den CO2-Ausstoß um etwa vier Tonnen. Die Energiekosten sinken jährlich um etwa 1.100 Euro.
Gesamtsumme: 61.200 Euro
e.coSport – Region Hannover: 25.014 Euro
RSB: 18.838 Euro
SV Germania Grasdorf e.V.
Bereits 2004 investierte der SV Germania Grasdorf mit Unterstützung von e.coSport in eine neue Gas-Brennwertheizung, eine Solaranlage und umfangreiche Maßnahmen zur Gebäudedämmung. 2019 hat sich der Verein erneut zum Programm angemeldet, um die Heizungsanlage und Warmwasserbereitung zu optimieren und die Duschanlagen zu erneuern. Zur Unterstützung der Warmwasserbereitung tauschte der Verein die alte Solarthermieanlage aus und installierte einen Pufferspeicher. Zusätzlich wurde die Innenbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt. Damit senkt der SV Germania Grasdorf seinen Energieverbrauch in Zukunft um weitere 14.600 kWh pro Jahr, was rund vier Tonnen CO2 entspricht, und spart zusätzlich jährlich 1.400 Euro ein.
Gesamtsumme: 69.512 Euro
e.coSport – Region Hannover: 33.000 Euro
RSB: 20.474 Euro
TSV Limmer e.V.
Der TSV Limmer hat bereits 2004 und 2012 erfolgreich Maßnahmen im Rahmen des e.coSport-Programms umgesetzt und nun die umfangreiche energetische Sanierung seiner Sportanlage fortgesetzt. Der Sanierungsplan für den Kabinentrakt sah Folgendes vor: Optimierung der Heizungsanlage, Instandsetzung der Solaranlage, Austausch von Fenstern und Türen sowie die energetische Sanierung der Sanitär- und Lüftungsanlagen. Außerdem stellte der Verein die Innenbeleuchtung auf effizientere LED-Technik um. Diese Maßnahmen senken den Energieverbrauch jährlich um 48.000 kWh, was etwa 13,6 Tonnen CO2 entspricht. Dadurch spart der Verein ca. 4.000 Euro Energiekosten im Jahr.
Gesamtsumme: 257.183 Euro
e.coSport – Stadt Hannover: 62.000 Euro
SSB: 73.214 Euro
Stadt Hannover: 58.000 Euro
Stadt Burgdorf – kleine Sporthalle Gymnasium Burgdorf
Die kleine Sporthalle Gymnasium Burgdorf musste aufgrund des sanierungsbedürftigen Daches kurzfristig gesperrt werden. Da die Hallenkapazitäten dringend von Sportvereinen und für den Schulunterricht benötigt wurden, hat sich die Kommune Burgdorf Anfang 2020 für das e.coSport-Programm angemeldet und 75.000 Euro Förderung von der Region Hannover erhalten. Im Zuge der Dachsanierung konnte die Dämmung verbessert und die gesamte Beleuchtung auf LED-Technik umgestellt werden. Der Stromverbrauch sinkt durch diese Maßnahmen um 11.600 kWh pro Jahr, zusätzlich spart die Kommune 5.000 kWh Wärmeenergie. So werden jährlich insgesamt rund 6,5 Tonnen CO2–Emissionen vermieden und die Energiekosten um etwa 4.000 Euro gesenkt.
Bei allen eingesparten Energiekosten sind zukünftige Energiepreissteigerungen nicht berücksichtigt.
e.coSport – in drei Schritten zur Sanierung
Am Anfang steht für Vereine eine kostenfreie Orientierungsberatung. Im zweiten Schritt wird ein Sanierungsplan aufgestellt, mit Investitionsbedarf, Einsparpotenzialen, Zuschüssen und Finanzierung. Danach erfolgt die Umsetzungsberatung, mit Fördermittelbeantragung, Qualitätssicherung und weiterer Unterstützung.