Die Trockenheit der vergangenen beiden Sommer hat dem kleinen Wald im Zentrum von Arnum zugesetzt. Einige Bäume mussten aus Verkehrssicherungsgründen bereits entfernt werden. Damit die rund ein Hektar große Parzelle ihre wichtige Funktion für das Kleinklima in dem Hemminger Ortsteil erfüllen kann und zugleich den Schülerinnen und Schülern der benachbarten Grundschule als Spiel- und Lernort erhalten bleibt, unterstützt die Region Hannover ein Projekt der Stadt, das unter anderem die Einleitung des auf den Schul- und Sporthallendächern anfallenden Regenwassers in den Wald vorsieht. Auch werden neue Bäume gepflanzt. Das alternative Ent- und Bewässerungskonzept wird mit rund 7.300 Euro im Rahmen der Richtlinie "Kommunale Klimafolgenanpassung" der Region Hannover bezuschusst.
Die Wäldchenschule Arnum wird von etwa 300 Grundschulkindern besucht. Zur Grundschule gehört eine Sporthalle. Eine weitere Halle für den Vereinssport liegt in unmittelbarer Nachbarschaft. Angrenzend an die Schule und zwischen den beiden Sporthallen befindet sich das kleine Waldstück, das dort seit mindestens 200 Jahren existiert und unter Landschaftsschutz steht.
"Das Schulwäldchen ist aufgrund der klimatischen Veränderungen der vergangenen Jahre bereits stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Einige Bäume mussten wegen vollständigem Absterben oder aus Gründen der Verkehrssicherung bereits entnommen werden", berichtet Axel Schedler, Leiter des Fachbereichs Bau und Umwelt der Stadt Hemmingen.
Die Stadt erarbeitet zusammen mit der zuständigen Revierförsterin derzeit ein Konzept zur Teilaufforstung des Schulwäldchens. Ergänzend dazu soll in dem alternativen Entwässerungskonzept untersucht werden, wie das an der Schule und den beiden Sporthallen anfallende Niederschlagswasser statt in der Kanalisation zu verschwinden, für die Bewässerung des Waldstücks genutzt werden kann, um weiteren Trockenschäden entgegen zu wirken.
Das Hemminger Projekt wird durch die Klimaschutzleitstelle der Region Hannover gefördert. Ein Baustein wird sich mit der Übertragbarkeit des Projektes auf andere Kommunen befassen.
Mit Mitteln der Richtlinie „Kommunale Klimafolgenanpassung“ der Region Hannover werden sowohl die Erstellung kommunaler Konzepte als auch die Umsetzung von Maßnahmen bezuschusst. Ziel ist, sogenannte "blaue und grüne Infrastruktur" zu schaffen, zum Beispiel Überflutungsflächen für Niederschlagswasser zu planen, bei Neupflanzungen neue Pflanz- und Bewässerungssysteme zu berücksichtigen oder Bebauung so zu gestalten, dass Hitzeinseln verschwinden. In 2021 stehen hierfür 250.000 Euro, im Folgejahr 150.000 Euro bereit.
Die Förderrichtlinie ist Bestandteil des Klimaanpassungskonzepts der Region Hannover. Über das Programm sowie weitere Förderprogramme auf Bundes- oder Landesebene zum Klimawandel informiert die Klimaschutzleitstelle der Region auf Anfrage über die E-Mail-Adresse klimaschutzleitstelle@region-hannover.de .
Veröffentlicht: 15.01.2021