Haushaltsbeschluss 2026
Region Hannover investiert trotz Defizit auf Rekordniveau
Gesamtetat 3,1 Milliarden Euro, größter Ausgabenblock bleibt Soziales.
Gesamtetat 3,1 Milliarden Euro, größter Ausgabenblock bleibt Soziales.
Die Regionsversammlung hat am 16. Dezember 2025 nach intensiver Beratung und 120 Änderungsanträgen den Haushalt für das Jahr 2026 beschlossen. Der Etat umfasst insgesamt 3,1 Milliarden Euro. Das Defizit wächst auf rund 210 Millionen Euro. Wie schon in den vergangenen drei Jahren muss die Verwaltung ein Haushaltssicherungskonzept (HSK) aufstellen.
„Dieser Haushalt ist unter schwierigen Bedingungen aufgestellt worden“, sagte Regionspräsident Steffen Krach. „Dabei war uns aber klar: Bei den grundlegenden Zukunftsausgaben sparen wir nicht – weder bei der Verkehrswende noch bei der Energiewende, nicht im Bildungs- und auch nicht im sozialen Bereich. Gerade in bewegten Zeiten müssen öffentliche Institutionen Verlässlichkeit bieten. Dazu gehören ein zuverlässiger und gut erreichbarer ÖPNV – etwa mit dem sprinti – moderne Schulen und Kliniken, Beratungsangebote und ein starker Bevölkerungsschutz.“
Finanzdezernentin Cordula Drautz unterstrich die angespannte Situation der kommunalen Haushalte: „Auch wenn wir weiterhin jede Gelegenheit nutzen, um in der Verwaltung zu sparen, müssen wir erkennen, dass so gut wie alle Spar- und Konsolidierungsmaßnahmen der letzten Jahre ausgeschöpft sind. Was wir jetzt brauchen, ist eine strukturelle Entlastung. Bund und Land müssen die Pflichtleistungen vollständig finanzieren – und wir benötigen darüber hinaus dringend planungs- und genehmigungsrechtliche Erleichterungen, damit notwendige Projekte kostengünstiger und schneller umgesetzt werden können.“
Der größte Ausgabenblock bleibt wie in den Vorjahren der Sozialbereich mit über 1,1 Milliarden Euro. Zusammen mit Jugend- und Teilhabeleistungen (zusammen gut 920 Millionen Euro) fließen rund zwei Drittel des Gesamtetats in soziale Aufgaben.
Den steigenden Bedarfen durch gesetzliche Vorgaben und den demografischen Wandel begegnet die Region mit verlässlicher Unterstützung, für Familien, Kinder und Jugendliche ebenso wie für Menschen mit Behinderungen sowie für ältere oder erkrankte Menschen.
Die wichtigste Einnahmequelle ist die Regionsumlage, die gut 1 Milliarde Euro einbringt. Wie im Vorjahr bleiben die Hebesätze stabil. Eine Erhöhung sei angesichts der ebenfalls stark belasteten Städte und Gemeinden nicht vertretbar, so Steffen Krach.
Das erwartete Jahresergebnis liegt bei minus 210 Millionen Euro. Neben exponentiell steigenden Sozialausgaben ist die geplante Änderung des Niedersächsischen Gesetzes über den Finanzausgleich, die der Region 21,9 Millionen Euro weniger Einnahmen bringen wird, Hauptgrund für das Defizit. Dazu kommen geringere Landeserstattungen und steigende Aufwendungen für die Verkehrsbetriebe.
Die Region hält an ihrer Investitionslinie fest. 2026 steigen die geplanten Nettoinvestitionen auf 253,7 Millionen Euro. Die größten Summen fließen in den Gesundheitsbereich (82,1 Millionen Euro), in Mobilität und Verkehr (58,7 Millionen Euro), in Bildung und Soziales (78,1 Millionen Euro) sowie in Klima und Umwelt (20,6 Millionen Euro). Bis 2029 plant die Region, rund eine Milliarde Euro zu investieren.
„Investitionen in die regionale Infrastruktur schaffen dauerhafte Grundlagen, die die Zukunft der Menschen vor Ort nachhaltig verbessern“, betonte Steffen Krach. „Gut ausgestattete Kliniken, Schulen und Kitas, sichere Radwege, intakte Straßen oder ein verlässlicher ÖPNV sind entscheidende Faktoren für Lebensqualität und für eine starke, krisenfeste Region.“
Wie in den Jahren 2023 bis 2025 legt die Verwaltung erneut ein Haushaltssicherungskonzept (HSK) vor.
Es beschreibt, wie das Defizit in den kommenden vier Jahren reduziert werden soll, und umfasst strategische Maßnahmen, die auf Einnahmeverbesserungen, eine optimierte Bewirtschaftung der vorhandenen Mittel, moderate Gebührenanpassungen im Gesundheits-, Ordnungs- und Umweltbereich, effizientere und modernisierte Verwaltungsstrukturen sowie neue Formen der interkommunalen Zusammenarbeit abzielen.
Das Konsolidierungsvolumen liegt bei etwa 96,1 Millionen Euro, da außergewöhnliche Belastungen – insbesondere Kosten infolge des Kriegs in der Ukraine und Unterstützungsleistungen für Krankenhäuser – durch eine Regelung vom Land Niedersachen vom HSK ausgenommen werden.
„Wir haben alle Maßnahmen sorgfältig abgewogen und setzen auf eine faire Mischung aus Mehreinnahmen, strikterer Haushaltsbewirtschaftung, mehr Digitalisierung und neuen Kooperationen im IT-Bereich“, erläuterte Cordula Drautz. „Gleichzeitig vermeiden wir Einschnitte, die zentrale Angebote dauerhaft schwächen würden.“
(Veröffentlicht am 16. Dezember 2025)
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