Prof. Dr.-Ing. Jessica Burgner-Kahrs wurde für ihre Arbeit zur Kontinuumsrobotik in der Kategorie für Nachwuchswissenschaftler mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2015 ausgezeichnet.
Insgesamt zeichnete die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, am Donnerstag 16 Persönlichkeiten aus niedersächsischen Hochschulen mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2015 aus. In der Gruppe für Nachwuchswissenschaftler erhielt Prof. Dr.-Ing. Jessica Burgner-Kahrs von der Leibniz Universität den Wissenschaftspreis Niedersachsen 2015. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und ging in diesem Jahr neben Burgner-Kahrs auch noch an einen weiteren Wissenschaftler, so dass jeder 10.000 Euro erhielt.
Roboter als minimal-invasive Chirurgen
Prof. Dr.-Ing. Burgner-Kahrs leitet den Lehrstuhl für Kontinuumsrobotik (LKR) am Mechatronik-Zentrum (MZH) an der Leibniz-Uni. Am Lehrstuhl werden Grundlagen der Kontinuumsrobotik wie mechanische Auslegung, Modellierung, Sensorik oder Bewegungsplanung erforscht. Forscher am LKR arbeiten unter anderem an Methoden, wie Roboter für chirurgische Eingriffe noch präziser und schonender eingesetzt werden können, so dass sich neue Möglichkeiten für Operationen eröffnen. Dabei werden Kontinuumsroboter mit tentakelartigen Armen aus mehreren winzigen superelastischen Röhrchen gebaut. So können auch schwer zugängliche Räume minimalinvasiv erschlossen werden.
Neues System zum Patent angemeldet
Gemeinsam mit ihrer früheren Arbeitsgruppe von der Vanderbilt University Nashville, Tennessee, entwickelt Prof. Dr.-Ing. Burgner-Kahrs derzeit ein verbessertes Verfahren, um Gehirnblutungen bei Schlaganfallpatienten zu behandeln. So sollen intrazerebrale Blutungen künftig minimal-invasiv durch ein kleines Bohrloch im Schädel abgesaugt werden. Das System hat internationales Interesse hervorgerufen und wurde von der Vanderbilt University mit Burgner-Kahrs als Miterfinderin zum Patent angemeldet.
Der Wissenschaftspreis Niedersachsen 2015
Insgesamt ist der Wissenschaftspreis mit 87.500 Euro dotiert, die sich auf 16 Preisträger verteilen, darunter auch zwölf Studierende. "Die Auswahl der diesjährigen Preisträger zeigt, wie vielfältig und innovativ die niedersächsische Hochschullandschaft ist. Mit dem Preis zeichnen wir auch in diesem Jahr wieder herausragende Persönlichkeiten aus, die sich nicht nur durch hervorragende Leistungen in Forschung und Lehre, sondern auch mit ihrem Blick auf gesamtgesellschaftlich relevante Fragestellungen verdient gemacht haben", sagte Wissenschaftsministerin Heinen-Kljajić.