Ein innovatives Projekt unter Beteiligung der Leibniz Universität Hannover forscht daran, Prozesswasser aus Fischzuchtanlagen mit salztoleranten Pflanzen wie Meeresspargel zu reinigen, Nährstoffe zu nutzen und das Wasser dann wieder der Fischzucht zuzuführen. So entsteht ein geschlossener Kreislauf in dem das teure, künstlich hergestellte Meerwasser immer wieder genutzt werden kann.
Die Überfischung der Meere und der gleichzeitig ständig wachsende Bedarf an marinen Speisefischen haben zu einem Boom der kommerziellen Fischzucht geführt. Deshalb gibt es neben den Aquakulturen an den Küsten einige wenige Projekte zur landbasierten Produktion von Meeresfischen. Dort werden Schwarmfische wie Wolfsbarsche, Doraden oder Makrelen in großen Haltungstanks ohne Zugang zum Meer und unabhängig von natürlichem Meerwasser gezüchtet.
Salztolerante Pflanzen wie Meeresspargel, Strandaster oder Hirschhornwegerich sollen genau dieses Prozesswasser reinigen und so künstlich hergestelltes Meerwasser generieren. Der besondere Clou: Die Pflanzen sind nicht nur Biofilter, sondern können selber als Nahrung dienen und gelten in Ländern wie Frankreich sogar als Delikatesse.
In Versuchsbecken in Hannover testen die Forscher nun die verschiedenen Bedingungen für ein optimales Wachstum der Pflanzen mit Prozesswasser aus der Fischzucht – zum einen auf Kies oder Sand, zum anderen auf Styroporplatten, die direkt auf dem Wasser schwimmen. Die Ergebnisse sollen dann in einer Fisch-Pflanzen-Kreislaufanlage im Saarland in größerem Maßstab umgesetzt werden.