MHH

Minipumpe bei Leberzirrhose

Abhilfe schaffen: Ärzte der MHH haben erstmals zwei Leberzirrhose-Patienten eine Pumpe eingesetzt, die krankhaftes Wasser vom Bauch in die Blase pumpt.

Mehr Lebensqualität für Leberzirrhose-Patienten: Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben erstmals eine Minipumpe implantiert, die krankhaftes Bauchwasser in die Blase pumpt. Die so genannte "Alpha-pump" ist drei mal vier Zentimeter klein und saugt alle zehn bis 15 Minuten bis zu 15 Milliliter Bauchwasser an. Dieses wird dann in die Blase gepumpt.

"Alpha-pump": Alternative Methode

"Bisher müssen sich solche Patienten ein bis zweimal pro Woche im Krankenhaus sechs bis sieben Liter Wasser per Punktion absaugen lassen. Das belastet ihren Kreislauf sehr, birgt Infektionsgefahren, verursacht Nierenfunktionsverluste und ist ein hoher Kostenfaktor für das Gesundheitssystem", so Dr. Elmar Jäckel, Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie an der MHH. Seit der Implantation am 6. Dezember musste bei beiden Patienten keine Punktion (gezieltes Setzen eines spitzen Instrumentes) mehr durchgeführt werden.

Schnelle Abhilfe für viele Patienten

Das krankhafte Bauchwasser entsteht aufgrund von Bluthochdruck vor der Leber, den fast jeder Leberzirrhose-Patient entwickelt. Die "Alpha-pump" könnte nun schnelle Abhilfe schaffen: Weltweit erhielten bisher rund 70 Patienten eine solche Pumpe. In diesem Jahr wollen die MHH-Ärzte nun 25 bis 30 weiteren Leberzirrhose-Patienten die Minipumpe einsetzen. Sie wollen außerdem prüfen, ob diese Methode auch für Patienten anwendbar ist, die Bauchwasser aufgrund eines Tumors haben – zum Beispiel bei Eierstockkrebs.