Pläne für die Theaterwerkstätten

Neue Arbeitswelten in alten Mauern

Preisgericht kürt Entwurf von Ortner & Ortner zum Sieger im Architektenwettbewerb.

Das Regionshaus aus der Luft

Begrünte Dächer und Fassaden, eine großzügige Außenterrasse mit Gastronomieangebot, mehr Licht, ein neuer Gebäudeteil und gleichzeitig die markante Optik der Fassade bewahren: Das sind Ideen, auf die Region Hannover beim Ausbau der Theaterwerkstätten zwischen Maschstraße und Hildesheimer Straße aufsetzen möchte. Die Vorschläge stammen von drei Architekturbüros, denen im Architektenwettbewerb von einer Fachjury die ersten drei Plätze zuerkannt wurden. Mit allen drei Büros wird die Region Hannover jetzt in die weiteren Verhandlungen gehen, um dann auf Basis konkreter Angebote zu entscheiden, wie die Werkstätten in den kommenden Jahren umgestaltet werden.

2019 hat die Region Hannover den in den 1930er Jahren gebauten Gebäudekomplex neben der Stadtbibliothek erworben. Ziel ist, dort moderne Büroräumlichkeiten zu schaffen und den denkmalgeschützten Bau gleichzeitig als Ort der Begegnung zu öffnen. „Das Gebäude soll nach seinem Umbau Offenheit und Transparenz signalisieren“, sagt Regionspräsident Steffen Krach. „Der Mensch steht im Mittelpunkt aller nach innen und außen gerichteten Aktivitäten. Ansprechend gestaltete, von den Haupteingängen zugängliche Kundenzonen unterstützen das Ziel einer bestmöglichen Kundenorientierung“, ergänzt Finanz- und Gebäudedezernentin Cordula Drautz. Ihr ist außerdem wichtig, dass flexible Bürokonzepte mit dem denkmalgerechten Umgang mit der Bausubstanz in Einklang gebracht werden. „Das war ein wesentlicher Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe.“

Der Entwurf

des erstplatzierten Büros Ortner & Ortner aus Berlin sieht vor, die nördlichen Wände des Alt- und Neubaus sowie das Dach des Denkmals vollflächig zu begrünen. Grün soll auch im Innenausbau die vorherrschende Farbe sein und an die alten Werkzeuge erinnern, die in den Hallen im Einsatz waren. Wie überdimensionierte Werkbänke – so die Vorstellung der Planer*innen - werden die Büroeinbauten in die ehemaligen Werkstätten gestellt. Der Anbau an der Nordseite des bestehenden Gebäudes soll terrassenförmig angelegt werden und auf allen Geschossen einen Aufenthalts- und Arbeitsort im Freien anbieten. Eine Dachterrasse und eine neue Hofsituation im Westen in Richtung Maschstraße skizziert auch der zweitplatzierte Entwurf des Teams Kinzo Architekten und D/FORM aus Berlin. Der dritte Platz ging an die blocher partners GmbH aus Berlin, die vorschlagen, den historischen Lastenaufzug im Erdgeschoss zu arretieren und ihm so die Funktion eines Durchgangs in das neue Foyer und Treppenhaus zuzuweisen. Alle drei Entwürfe sehen einen großzügigen Eingangsbereich mit Treppe auf der Südseite des Gebäudes vor, die sozusagen den Übergang zwischen dem bestehenden Campus und dem neuen Areal markiert.

Einzug frühestens 2027

„Die drei erstplatzierten Entwürfe haben einige Gemeinsamkeiten. Ich bin sehr gespannt auf die Verhandlungen und auf die endgültige Lösung“, sagt Drautz. Mit einem Baubeginn rechte sie nicht vor 2025. Die ersten Teams könnten frühestens 2027 einziehen. Rund 250 Arbeitsplätze sowie eine großzügige Kundenzone sollen künftig in den früheren Theaterwerkstätten Platz finden.

Alle Beiträge zum Architektenwettbewerb

sind im Internet unter https://wb-theaterwerkstaetten.de/pages/teilnehmer-preise.php einsehbar.