Hitze in der Region Hannover

Hitze-Infos für Gesundheitsberufe

Zunehmende Hitzeperioden stellen eine wachsende Herausforderung für die menschliche Gesundheit dar. Gesundheitspersonal hat besonders häufig Kontakt zu Menschen, deren Gesundheit bei Hitze bedroht ist.  

Auswirkungen von Hitze auf den Menschlichen Organismus

Thermoregulation unter Hitzestress

Der menschliche Körper versucht seine Kerntemperatur konstant bei etwa 37°C zu halten. Bei Hitzebelastung erweitern sich die Blutgefäße, um mehr Wärme über die Haut abzugeben. Dies führt zu einem Abfall des Blutdrucks, worauf das Herz mit erhöhter Pumpleistung reagiert. Gleichzeitig setzt die Schweißproduktion ein, um durch Verdunstung Wärme abzuführen.

Die stärkere Durchblutung der Haut reduziert die Durchblutung innerer Organe. Dies kann zu verminderter körperlicher Leistungsfähigkeit und Erschöpfung führen. Bei anhaltender Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit wird die Schweißverdunstung erschwert, was die Kühleffizienz des Körpers beeinträchtigt. 

Hohe Sonnenintensität und hohe Luftfeuchtigkeit fördern die Entstehung von bodennahem Ozon. Dieses Reizgas belastet Schleimhäute in Augen und Atemwegen.

Symptome und Risiken

Die Veränderungen des Blutdrucks, der Durchblutung der Organe und der daraus resultierenden  Belastung des Herz-Kreislauf-Systems wirken sich vor allem auf Gehirn, Herz und Nieren aus. Folgen der Hitzebelastung sind Kopfschmerzen und Schwindel sowie Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Im weiteren Verlauf kann es zu Muskelkrämpfen, Hitzeödemen, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Herzrhythmusstörungen und zerebrovaskulären Erkrankungen kommen. 
Eine höhere Ozonbelastung führt zu tränenden Augen, Hustenreiz und kann entzündliche Prozesse des Lungengewebes befördern. Neben direkten Einschränkungen, die hieraus resultieren (geringere Leistungsfähigkeit, Schmerzen, eingeschränkte Lungenfunktion), wird das Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen wahrscheinlicher. 
In schweren Fällen kann es zu einem Hitzschlag kommen, bei dem die Körperkerntemperatur auf über 40°C ansteigt, was lebensbedrohlich sein kann.


 

 

Hitzeassoziierte Mortalität 

Hitzewellen führen zu einem signifikanten Anstieg der Mortalität. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) kam es während der Hitzewelle 2003 in Deutschland zu etwa 7.000 zusätzlichen Todesfällen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, chronisch Kranke und Säuglinge. Eine Studie im Deutschen Ärzteblatt zeigt, dass die hitzebedingte Übersterblichkeit in Deutschland zwischen 1992 und 2021 im Durchschnitt bei 1,6% lag, mit einer Spitze von 7,3% (über 9.000 Hitzetote) im Jahr 2003. Auch 2006, 2010 und 2015 wurden jeweils zwischen 5.000 und 8.000 zusätzliche Todesfälle aufgrund von Hitzeauswirkungen verzeichnet.

Ältere Menschen, Kinder und Personen mit chronischen Erkrankungen sind besonders gefährdet. Bei älteren Menschen ist die Thermoregulation oft eingeschränkt, und das Durstgefühl kann vermindert sein. Chronisch Kranke, insbesondere mit Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankungen, haben ein erhöhtes Risiko für hitzebedingte Komplikationen.

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https://www.gesundheitsamt-bw.de/lga/de/themen/gesundheit-umwelt/gesundheit-hitze/gesundheitliche-folgen/
https://www.lzg.nrw.de/hitze/gesundheitsrisiken/index.html
https://www.msdmanuals.com/de/heim/verletzungen-und-vergiftung/hitzebedingte-beschwerden/%C3%BCberblick-%C3%BCber-hitzebedingte-beschwerden