Prostatakrebs-Früherkennung

MHH-Urologen erhalten knapp eine Million Euro

Prostatakrebs-Forschung an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH): Die Klinik für Urologie und Urologische Onkologie beteiligt sich an einer bundesweiten Krebsstudie zur Früherkennung.

Professor Markus A. Kuczyk leitet die MHH-Klinik für Urologie und Urologische Onkologie.

Von den 4,74 Millionen Euro, die die Deutsche Krebshilfe für die Studie zur Verfügung stellt, erhält die Klinik unter Leitung von Professor Markus A. Kuczyk fast eine Million Euro. Die sogenannte PROBASE-Studie soll 2014 starten und in einem Zeitraum von fünf Jahren 50.000 Männer im Alter von 45 Jahren einschließen– außer der MHH sind Zentren in Düsseldorf, Heidelberg und München an der Untersuchung beteiligt.

Experten überprüfen Test zur Früherkennung

Die Experten in Hannover überprüfen im Rahmen der Studie, wie das sogenannte PSA-Screening (Test zur Früherkennung von Krebsgewebe) verbessert und den individuellen Risiken der Patienten angepasst werden kann. Die Zahl der Männer, bei denen Prostatakrebs entdeckt wird, hat sich laut MHH in den vergangenen Jahrzehnten mehr als verdoppelt – ein Hauptgrund dafür sei das PSA-Screening. Der Test sei jedoch mit einem "gewissen Dilemma" verbunden: Zum einen ließen sich mit ihm Prostatakarzinome früher identifizieren und besser behandeln. Zum anderen sei die Prognose bei Prostatakarzinomen häufig so günstig, dass eine Behandlung nicht immer erforderlich sei. Aus diesem Grund ziehe das PSA-Screening teilweise unnötige Untersuchungen und Behandlungen nach sich. Statt des generellen Screenings könne ein ans individuelle Risiko angepasstes PSA-Screening – zum Beispiel bei Männern, deren Angehörige an Prostatakrebs erkrankt sind – sinnvoll sein.

Unnötige Behandlungen vermeiden

Im Rahmen der Studie soll nun untersucht werden, ob Männer, die das ans Risiko angepasste PSA-Screening im Alter von 50 Jahren beginnen, bis zum Alter von 60 Jahren nicht häufiger ein Prostatakarzinom mit Metastasen entwickeln als Männer, deren vergleichbare Vorsorge im Alter von 45 Jahren beginnt. Die Ergebnisse könnten laut MHH zu einer deutlichen Reduzierung von unnötigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen führen.