Heckrinder

Bert, Leon und Hagrid

Drei Vollzeit-Landschaftspfleger im Einsatz – Heckrinder-Jungbullen übernehmen neue Weideflächen am Zabelsberg.

Heckrinder im Einsatz

Bereits seit 2016 pflegen Heckrinder den Norden des Naturschutzgebietes Totes Moor und leisten dabei gute Arbeit: Die Weiden sind jetzt offen, strukturreich und bieten zahlreichen Arten Lebensraum. Sogar der seltene Neuntöter in das Beweidungsgebiet zurückgekehrt. Das Projekt läuft so erfolgreich, dass es nun um eine neue Fläche am Zabelsberg erweitert worden ist. Sie ist das neue Aufgabengebiet für die drei Jungbullen Bert, Leon und Hagrid.

Der Nordrand des Toten Moores bei Schneeren verbuscht zusehens. Für die seltenen Tier- und Pflanzenarten des Offenlandes ist dies ein ernstes Problem. Kreuzottern und  Steinschmätzer – eine Singvogelart – machen sich schon jetzt rar und würden ohne weitere Pflegemaßnahmen ganz aus der Landschaft verschwinden. Für den Erhalt dieser Offenlandschaft mit ihren typischen Arten wurde der Region Hannover bereits 2017 ein „Antrag auf Gewährung einer Zuwendung von 90 Prozent aus der Gemeinschaftsaufgabe der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ bewilligt. Insgesamt wurden für knapp 180.000 Euro etwa 39 Hektar Fläche gekauft,  hergerichtet und eingezäunt. Die Dauerpflege dieses Areals übernimmt nun das Heckrinder-Trio. Aufgrund der sehr nassen Bodenverhältnisse konnten im letzten Jahr allerdings nur etwa 10 Hektar der Projektfläche eingezäunt werden. Der Rest wird folgen, sobald die Flächen ausreichend trocken und für den „Bezug“ vorbereitet sind. „Dies ist auch eine optimale Ergänzung zum bisherigen Projekt, da die Jungbullen aus der bestehenden Herde genommen werden müssen, um Inzucht auszuschließen“, Projektleiter Jörg Schneider vom Fachbereich Umwelt der Region Hannover.

Die Beweidungsdichte der nun eingezäunten Fläche liegt bei nur 0,1 Großvieheinheiten  pro Hektar (GVE/ha) und ist damit sicher verträglich mit den zu schützenden Arten. In den nächsten Jahren werden die Auswirkungen der Beweidung auf das Naturschutzgebiet genau beobachtet, um die optimale Besatzdichte zu ermitteln, die bei ähnlichen Projekten zwischen 0,5 und 1 GVE/ha liegt. „Wir nähern uns diesem Wert bewusst von unten, damit Beeinträchtigungen sicher ausgeschlossen werden können“, erläutert Schneider.