Mit dem Gesellenbrief zum Erfolg auf dem Arbeitsmarkt - Hannover.de

Mit dem Gesellenbrief zum Erfolg auf dem Arbeitsmarkt

Im August 2011 wurde das Projekt ProMI ge-
startet. Das Projekt richtet sich an Migran-
tinnen und Migranten, die Erfahrungen im Metallbereich besitzen.

Ahmad Musawar, Projektteilnehmer, Jans-Paul Ernsting, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover sowie Dieter Wuttig, Leiter des Fachbereichs Bildung und Qualifizierung (v.l.).

16 Prozent der Einwohner/innen Niedersachsens haben einen Migrationshintergrund. Besonders hoch ist der Anteil bei den jungen Menschen. So haben 30 Prozent der unter 6-jährigen einen Migrationshintergrund und knapp jeder Vierte in der Altersklasse zwischen 6 und 18 Jahren. In der Region Hannover liegen die Zahlen bei 39 Prozent der unter 6-jährigen und 35 Prozent in der Altersklasse von 6 bis unter 18 Jahren. Die Einwanderungsgesellschaft ist also längst Realität. Und doch gibt es viele Hindernisse für Zugewanderte gerade auf dem Arbeitsmarkt.

Im August 2011 wurde daher in der Region Hannover das Projekt ProMI – Pro Migranten und Integration – gestartet, bei dem die Handwerkskammer Hannover mit der Landeshauptstadt Hannover und den JobCentern der Region Hannover zusammenarbeitet.

Das Projekt richtet sich in erster Linie an Migrantinnen und Migranten, deren im Heimatland erworbene Abschlussprüfungen in Deutschland nicht anerkannt werden und die Erfahrungen im Metallbereich mitbringen. Sie werden in einer 24 Monate währenden Sonderausbildung auf die Gesellenprüfung im Metallbauer- oder Feinwerkmechanikerhandwerk vorbereitet. Denn Erfahrungen zeigen, dass eine in Deutschland abgeschlossene Berufsausbildung die Chancen auf einen Erfolg im ersten Arbeitsmarkt stark erhöht.

Aber auch das Handwerk hat ein Interesse an solchem Erfolg, denn wie Jans-Paul Ernsting von der Handwerkskammer Hannover bei der Vorstellung des Projektes erklärte, ist „eine der zentralen Herausforderungen, vor denen das Handwerk steht, die Sicherung unseres zukünftigen Fachkräftebedarfs. Das Handwerk ist ein personalintensiver Wirtschaftsbereich. Ohne Fachkräfte können unsere Betriebe nicht im Wettbewerb bestehen. ... Wir sind zuversichtlich, dass wir mit diesem Projekt ProMi Zielgruppen für uns erschließen können, die wir bislang noch nicht im Fokus hatten.“

22 Personen nehmen zurzeit am Projekt ProMi teil, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds ESF gefördert wird. Sie sind zwischen 25 und 50 Jahre alt und stammen aus Russland, der Ukraine, Kazachstan, Aserbaidschan, der Türkei, Polen, Italien, dem Irak, Pakistan und Deutschland.

Neben der Vermittlung allgemeiner Ausbildungsinhalte stehen auch Praktika in Metallbetrieben der Region Hannover, gezielte Sprachförderung sowie ein Teilnehmer-Coaching und pädagogische Betreuung auf dem Programm. Nach bestandener Abschlussprüfung wird auch der Übergang in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis unterstützt.

„Integration in den Arbeitsmarkt ist ein bedeutender Faktor für die gleichberechtigte Teilhabe von Zuwanderer," so Marlis Drevermann, Kultur- und Schuldezernentin der Landeshauptstadt Hannover. „Aus diesem Grund unterstützt die Stadt dieses Modellvorhaben nicht nur finanziell, sondern vor allem inhaltlich. Die Anerkennung von Erfahrungen und die Weiterqualifizierung sind für die Menschen wichtige Bausteine, um ein aktiver Teil unserer Gesellschaft zu werden.“

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