Neue Lots/innen erhalten Zertifikate - Hannover.de

Integrationslots/innen

Neue Lots/innen erhalten Zertifikate

Neunter Durchgang startbereit.

Neu- und Altlostinnen

Das erfolgreiche Projekt „Integrationslotsen“ der Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover (VHS) hat am 11. Mai seine neunte Runde abgeschlossen. An diesem Abend erhielten 20 Teilnehmer/innen zum Abschluss ihrer Qualifizierung ihre Zertifikate. Die frisch gebackenen Lots/innen können nun ihre interkulturellen Kompetenzen nutzen, um Neuzuwanderer/innen bei der ersten Orientierung in Hannover zu helfen und die Verwaltung bei ihrer Betreuung zu unterstützen. Der Einsatz der Lots/innen ist ehrenamtlich. Die Koordinierung übernimmt die VHS. Arzu Altuğ, Leiterin des Sachgebiets „Dialog“, begrüßte die neuen Lots/innen und zeigte sich erfreut über das Potential, das in der Vielfalt ihrer verschiedenen Fähigkeiten liege.

Bürgermeister Thomas Hermann beim Grußwort

Anschließend betonte Bürgermeister Thomas Hermann die Bedeutung des Engagements der Integratonslots/innen. Sicher sei es auch als Deutscher nicht einfach, sich in einem fremden Land zurechtzufinden, in dem man „weder Kultur, noch Bürokratie“ kenne. Jedermann würde sich hier Lotsen wünschen, die sprachlich vermitteln und Handlungswege aufzeigen können. Die „gute Mischung von Kompetenzen“ der hannoverschen Neulots/innen biete eine ideale Grundlage, um Menschen bei der Orientierung zu helfen – auch in schwierigen Lebenslagen.

Die Sprecher/innen der diesjährigen Lots/innen berichteten von positiven Erfahrungen in ihrer Ausbildungszeit und zeigten sich motiviert, Migrant/innen „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu bieten. Anschließend zeigten die Lots/innen in vier Gruppen ihre vorbereiteten Präsentationen. Die erste Gruppe kritisierte die deutsche Anerkennungspolitik ausländischer Bildungsabschlüsse. Eine Ingenieurin aus der Ukraine musste sich im Niedriglohnbereich durchschlagen, weil ihr die Anerkennung ihres Diploms verweigert worden war – ein klassisches Negativbeispiel für den Umgang mit dem Fachkräftehunger der deutschen Wirtschaft. Die zweite Gruppe berichtete in Kurzreferaten über ihre Heimatländer. Dabei erwähnten die Neulots/innen Sehenswürdigkeiten, Kulturen, aber auch gesellschaftliche Tabus.

Die Einzelgruppen berichteten über ihre Erfahrungen

Die nächste Gruppe zeigte einen fünfminütigen Kurzfilm mit Interviews von Migrant/innen. Darin berichteten sie von den Erwartungen, die sie während ihrer Einwanderung hatten und auch von Hürden in ihrer beruflichen Selbstentfaltung. Für einen Teilnehmer gewannen alltägliche Kleinigkeiten, wie das Ein- und Ausstempeln am Arbeitsplatz oder eine Einladung zu einer Party große Bedeutung, um sich angekommen und zugehörig zu fühlen. Aus der letzten Gruppe blickte ein Teilnehmer auf diskriminierende Erfahrungen zurück, die ihm nach seiner Ankunft in Deutschland widerfahren seien. Doch liege dies schon viele Jahre zurück und er sei glücklich darüber, dass heute viel bewusster mit Diskriminierung und Rassismus umgegangen werde.

Die Sprecher/innen überreichten dem Bürgermeister ein Geschenk

Nach den Darbietungen blieben die Lots/innen und ihre Angehörigen noch etwa eine Stunde und tauschten sich beim Buffet aus. Mit dem neunten Durchgang hat die VHS insgesamt 181 Lots/innen qualifiziert und so die hannoversche Unterstützung von Migrant/innen erheblich verbessert.

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