Theater

How I met my neighbour – on stage!

15 schwarz gekleidete Jegendliche stehen nebeneinander auf der Bühne im großen Saal der VHS, fassen sich an den Händen an und heben diese hoch. — Nach der Aufführung bekam das Ensemble standing ovations.

Internationales Theaterstück feierte rauschende Premiere im Großen Saal der VHS.

Drei Jugendliche - ein Junge in der Mitte und zwei Mädchen links und rechts - blicken lächelnd in ein Smartphone, dass der Junge zum Fotografieren hochhält. — Darsteller/innen des Ensembles „How I met my Neighbour – on Stage!“ bei einer Aufführung in der Volkshochschule im Februar.

Am 29. Januar zeigte ein internationales Ensemble, bestehend aus Schüler/innen und jugendlichen Flüchtlingen, ihre selbst entwickelte Szenencollage „How I met my neighbour – on stage!“. Das Interesse daran war noch größer als erwartet, denn schon lange vor Beginn der Aufführung war der große Saal der VHS so überfüllt, dass viele stehen mussten. Andere mussten schon draußen abgewiesen werden. Am Ende der Aufführung gab es lang anhaltenden Beifall und viel Lob. Da viele Interessenten draußen bleiben mussten, setzten die Leiter/innen Parisa Hussein-Nejad, Maria Eggers und Massih Khoshbeen vom Team „Junge VHS“ eine weitere Aufführung am 28. Februar an.

Eine Jugendliche steht vor der Bühne des VHS-Saals und spricht in ein Mikrofon. Hinter ihr stehen etwa 12 weitere Personen, die allesamt neutrale Masken vor dem Gesicht tragen und ihre Arme nach vorne strecken. — In der Anfangsszene marschierten die Darstellerinnen wie Zombies in den Saal und ließen nacheinander ihre Maken fallen.

Arzu Altuğ, Leiterin des Sachgebiets „Dialog“ der VHS, begrüßte die knapp 150 Zuschauer/innen vor der Aufführung und berichtete von der Entstehung des Stückes. Das dreiköpfige Leiter/innen-Team der „Jungen VHS“ hatte Mitte 2014 eine bunt gemischte Gruppe von Jugendlichen aus 13 Nationen zusammen gestellt. Mit ihnen gemeinsam wurden die einzelnen Szenen des Stücks nach und nach entwickelt. Dank des Integrationspreises des Gesellschaftsfonds Zusammenleben der Landeshauptstadt Hannover an „culture codes“ konnte das ganze Ensemble zur 25. Jubiläums-Feier der deutschen Einheit nach Berlin fahren. Durch den gemeinsamen Besuch wuchs die Gruppe noch stärker zusammen.

Etwa 100 Personen sitzen in zwei Stuhlblöcken und schauen nach vorne. Weitere 50 stehen am Rand und blicken ebenfalls in Richtung Bühne. — Blick auf die Zuschauer/innen

In den knapp sechs Monaten des Projektes machte sich die Gruppe Gedanken darüber, warum Kriege entstehen und wie Menschen dadurch gezwungen werden können, ihre Heimat zu verlassen. Wie es ist, weit weg davon ganz von vorne anfangen zu müssen. Bei ihren szenischen Umsetzungen machten die Jugendlichen auch deutlich, vor welchen Hürden man als Neueinwanderer steht und wie Behördengänge zum Alptraum werden können. Auch die Konsum- und Verschwendungskultur wurden kreativ kritisiert.

Zwei Jugendliche sitzen nebeneinander in einer Garderobe und halten Papiere in der Hand. — Dilshad (16) aus Syrien und Jawad (17) aus Afghanistan bei Textübungen.

„Als wir anfingen, konnten viele noch kein Wort Deutsch. Einige sind gerade mal so lange in Deutschland, wie das Projekt läuft. Jetzt stehen sie mit einer unglaublichen Präsenz auf der Bühne und spielen nicht nur Theater, sondern auch noch Theater auf Deutsch.“, so die Theaterpädagogin Hussein-Nejad (culture codes). Sprachbarrieren innerhalb der Gruppe wurden wie selbstverständlich überwunden, indem Anweisungen und Ideen stets in fünf Sprachen übersetzt wurden. Auch Eggers zeigte sich stolz auf das Ensemble. „Uns war es wichtig, Begegnungen zu schaffen und den Jugendlichen Raum für ihre Ideen zu geben.“ Da es auch mehrere Anfragen von Schulen gegeben habe, so ergänzte Khoshbeen, sei derzeit eine Schultournee in Planung.

Eine Frau steht vor einem geschlossenem Vorhang und spricht.

Arzu Altuğ, Leiterin des Sachgebiets „Dialog“ der VHS begrüßte die Gäste.

Blick auf die Zuschauer/innen

In der Anfangsszene marschierten die Darstellerinnen wie Zombies in den Saal und ließen nacheinander ihre Maken fallen.

Darsteller/innen des Ensembles „How I met my Neighbour – on Stage!“ bei einer Aufführung in der Volkshochschule im Februar.

Dilshad (16) aus Syrien und Jawad (17) aus Afghanistan bei Textübungen.

Eine 21-köpfige Gruppe posiert vor dem Bundestagsgebäude.

Die Berlinfahrt des Ensembles wurde ermöglicht durch den Integrationspreis des Gesellschaftsfonds Zusammenleben an culture codes.

Etwa 20 Jugendliche und zwei Leiterinnen posieren vor der gläsernen Front des Kanzleramtes in Berlin.

Ensemble während der Berlinfahrt

Eine Person mit weißer Jacke und goldenem Zylinder sitzt in hoher Position auf einem Stuhl, der auf einem Tisch steht und hält eine große Erdkugel unter dem Arm. Vor ihm stehen zwei Jugendliche, die ihn mit ihrem Handy fotografieren.

... aussagekräftige Bilder zu produzieren. Dies ist ihnen bei der Premiere gelungen.

Zwei Jugendliche - ein Junge und ein Mädchen - sitzen vor einem Flügel und blicken in die Kamera.

Die Teilnehmer/innen brachten sich gegenseitig ihre Muttersprachen und musikalische Fertigkeiten bei.

Zwei Personen sitzen nebeneinander in einer Stuhlreihe, schauen auf den gleichen Zettel und sprechen gleichzeitig.

Leiterin Maria Eggers und Darsteller Hamed (vordere Reihe) bei Sprachübungen.

Vorne steht eine Darstellerin mit Kopfhörern, die sie um den Hals trägt und spricht. Hinter ihr bewegen sich weitere Darsteller/innen mit ausgestreckten Armen.

...und kleinen Monologen den Umgang der Gesellschaft mit Zeit.

Ein Darsteller steht zwischen zwei Schreibtischen, an denen "Sachbearbeiter/innen" sitzen und auf denen Dokumentmappen und Stempel liegen. Der rechte "Sachbearbeiter" spricht mit dem stehenden Darsteller. Die linke "Sachbearbeiter/in" putzt ein leeres Glas, das auf ihrem Tisch stand.

... dass man im Wirrwarr der Vorschriften und Zuständigkeiten schon mal den Überblick zu verlieren kann. Besonders als Neueinwanderer ohne Deutschkenntnisse.

Fünf Jugendliche in roten Hemden tragen Kronen und Stäbe in der Hand, mit denen sie die am Boden liegenden schwarz gekleideten Darsteller "in Schach" halten. Dahinter stehen vier weitere Jugendliche, die die rechte gestreckte Hand wie beim militärischen Salutieren an die Schläfe halten.

...die Widersprüchlichkeiten zwischen dem Selbstverständnis der Europäischen Union und ihrer Außenpolitik.

Ein Darsteller hält eine große Weltkugel hoch und trägt eine USA-Flagge um den Schultern. Dahinter steht ein weiterer Darsteller mit der EU-Flagge. Vier weitere Darsteller/innen sitzen auf dem Boden und strecken die Hände nach dem Erdball aus.

Darsteller/innen v.l.n.r.: Hamed, Dilshad, Carmen, Ellyn, Alpha und Jawad.

Fünf Darsteller/innen tanzen über die Bühne und werfen dabei verschiedene Gegenstände wie Klamotten, Zeitungen und leere Dosen durch die Luft.

...auch ohne das Werkzeug Sprache die Sinnlosigkeit verschwenderischen Konsumverhaltens und die Folgen für den Planeten zeigen.

Zwei Jugendliche sitzen auf Stühlen und blicken entspannt durch den Raum. Ein Jugendlicher davor trägt eine über den Kopf geschnallte weiße Maske und schaut auf ein Papier in der Hand. Im Raum hängen Klamotten und Requisiten.

...konnten die Darsteller/innen sich noch kurz entspannen und ihre Texte üben.

Ein Mann sitzt im Großen Saal der VHS an einem Tisch, auf dem zwei aufgeklappte und eingeschaltete Notebooks stehen.

...vom Wirtschaftsinformatik-Studenten Sven Lindroth.

Eine Darstellerin hält beide Hände vor die Brust und schaut hinein, als hätte sie eine Kugel in der Hand.

Zum Schluss des Stücks beeindruckte die Darstellerin Lea mit einem minutenlangen und emotionalen Monolog über Umweltverschmutzung.

Etwa 20 Personen sitzen um einen langen Tisch, auf dem Getränkegläser und leere Teller stehen.

...ging die ganze Truppe ins Lindener Fischer-Restaurant und ließ es sich gutgehen.