WIR2.0
Erster Jahrgang der A-Teams erfolgreich graduiert
Die A-Teams sind im Auftrag gegen Diskriminierung unterwegs. Oberbürgermeister Belit Onay hat den Abschluss ihrer Ausbildung jetzt feierlich gewürdigt.
Seit November 2021 haben sich Schüler*innen und Student*innen acht hannoverscher Bildungseinrichtungen zu sogenannten „A-Teams“ (kurz für „Awareness-Teams“) zusammengeschlossen. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, als schul- oder universitätsinterne Ansprechpersonen Betroffene von Diskriminierung zu unterstützen. Dazu haben sie sich zu verschiedenen Diskriminierungsdimensionen und gewaltfreier Kommunikation weitergebildet. Mit dem peer-to-peer-Ansatz können sie so unbürokratisch und auf Augehöhe Hilfestellung geben.
Oberbürgermeister Belit Onay hatte die A-Teams bereits bei ihrer Auftaktveranstaltung im November für ihren Einsatz gewürdigt. Nun hat er sich auch bei ihrem Abschluss die Zeit genommen, um seine Wertschätzung für das Projekt auszudrücken. „Beim Start des Projekts habe ich nachdrücklich darauf hingewiesen, dass der Kampf gegen Diskriminierung nicht nur bei Worten bleiben darf, sondern auch dahingehen muss, wo es wehtut. Unser Ziel ist es, Hannover zu einer diskriminierungsfreien Stadt zu entwickeln, und die A-Teams sind eines der ersten Beispiele dafür“, so Oberbürgermeister Onay. Der schwierigste Teil der Arbeit stünde dabei noch bevor, so Onay weiter, aber auch hier werde die Stadtverwaltung die A-Teams unterstützen.
Tchadarou Abdoul, Vorstandsvorsitzender des Dachverbands Generation Postmigration und Mitglied des A-Teams-Projektteams, stellte in seiner Ansprache heraus, dass das Projekt auf einen politischen Beschluss hin durchgeführt wurde. Sozialdezernentin Sylvia Bruns habe sie dazu beauftragt, Maßnahmen gegen Diskriminierung zu entwickeln, sodass das Projekt bereits vor offiziellem Maßnahmenbeginn des WIR 2.0-Prozesses starten konnte. Den A-Teams käme eine besondere Bedeutung zu, da Schulen Schlüsselorte gesellschaftlicher Verbesserung seien, so Abdoul.
Die frisch Ausgebildeten zeigten sich hochmotiviert, ihrer neuen Rolle nachzukommen: „Ich finde, dass Diskriminierung ein wichtiges Thema ist, das für viele Menschen leider Alltag ist. Ich möchte gern etwas dagegen tun und mache deswegen bei den A-Teams mit“, so Abbas Soueid (18) aus dem 13. Jahrgang der Sophienschule. Die diskriminierungsspezifischen Fortbildungen hätten ihn für Diskriminierungsarten sensibilisiert, die er vorher noch nicht kannte. Auch die Lehrerin Rawiya Barudi von der Sophienschule befürwortet das Projekt: „Ich finde das Thema Antidiskriminierung sehr wichtig, weil es uns in der Schule, aber auch darüber hinaus sehr beschäftigt. Meines Erachtens nach ist es wichtig, nicht nur die Schüler*innen, sondern auch die Lehrkräfte dafür zu sensibilisieren.“
Auch Yasemin Onursoy aus dem 12. Jahrgang der Goethe-Schule ist es ein wichtiges Anliegen, sich für Antidiskriminierung stark zu machen: „Ich habe selbst vorher schon Berührungspunkte mit Diskriminierung gehabt, wusste aber wenig darüber. Durch die A-Teams habe ich viel dazugelernt und weiß jetzt, was ich dagegen tun kann.“ Nun wisse sie, dass viele Menschen ähnliche Erfahrungen gemacht hättern und könne andere Betroffene aktiv unterstützen, so Onursoy weiter
Nach der fachlichen Ausbildung der A-Teams werden die Teilnehmenden nun in Supervisionssitzungen in ihrer neuen Rolle unterstützt. Darüber hinaus wird es einen Erfahrungsaustausch zwischen den teilnehmenden Bildungseinrichtungen geben. Beteiligt sind Angehörige der Humboldtschule Hannover, der Ludwig-Windthorst-Schule Hannover, des Gymnasiums Langenhagen, der Sophienschule Hannover, der Leibniz-Universität Hannover, der Hochschule Hannover und des Hauses der Jugend.
Das „A-Teams“-Projekt wird durch den „Gesellschaftsfond Zusammenleben“ der LHH gefördert und wurde von der Arbeitsgruppe postmigrantisch des WIR 2.0-Prozesses entwickelt. Projektträger ist der Dachverband „Generation Postmigration e.V.