Wohnpark Empelde

Untersuchung von Altlasten startet im Mai

Boden- und Grundwasseruntersuchungen und Raumluftbeprobungen geplant.

Das Problem ist nicht neu: Im östlichen Teil des Wohnparks Empelde sind durch die ehemalige Munitions- und Industrieproduktion vor Ort Boden und Grundwasser in einigen Bereichen belastet. Bereits in den 1990ern wurde das gesamte Gelände über mehrere Jahre systematisch auf Altlasten geprüft und aufwändig saniert. Nun steht eine vorsorgliche Überprüfung des Schadens an: In den kommenden Monaten finden im Auftrag der Region Hannover erneut Untersuchungen im östlichen Teil des Wohnparks statt. 

In den Sommermonaten werden dazu größtenteils auf öffentlichen Flächen Boden- und Grundwasserproben genommen. Zudem wird im Herbst die Raumluft ausgewählter Kellerräume untersucht und es werden Hausdrainagen beprobt. Wenn Privatgrundstücke von den anstehenden Untersuchungen betroffen sind, informiert die Region Hannover die Bewohner*innen im Vorfeld. 

Ziel der Arbeiten ist es, den Boden- und Grundwasserschaden nach mehr als 20 Jahren neu zu bewerten und eine mögliche technische Überarbeitung der Reinigung von Drainagegewässern zu prüfen. Erste Untersuchungsergebnisse sollen bis zum Ende dieses Jahres vorliegen. 

Hintergrund: Altlasten im Wohnpark Empelde
Das Gebiet des heutigen Wohnparks Empelde wurde im 19. und 20. Jahrhundert von zahlreiche Industrieunternehmen genutzt. Dokumentiert ist der Betrieb einer Ziegelei, einer Zündhütchen- und späteren Munitionsfabrik sowie weiterer Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Pharmakologie, Textilwarenherstellung und der Metall- und Holzbearbeitung. 

Nach Untersuchungen des Niedersächsischen Umweltministeriums wurden im damaligen Baugebiet Munitionsrückstände, Quecksilber und chlorierte Kohlenwasserstoffe entdeckt. Daraufhin wurden ab 1990 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen eingeleitet. Auf zahlreichen Grundstücken wurde der Boden saniert. Seit 1996 wird das Wasser einzelner Drainageschächte zu einer zentral gelegenen Reinigungsanlage geführt, um es von den enthaltenen Kohlenwasserstoffen zu reinigen. Zur Überwachung des vorhandenen Schadens werden Förderschächte von Hausdrainagen und die Raumluft ausgewählter Kellerräume jährlich beprobt. Eine unmittelbare Gefährdung für die menschliche Gesundheit liegt nicht vor.

Veröffentlicht: 29.04.2024