Hodenkrebs

Genetische Risikofaktoren entdeckt

Wissenschaftler haben fünf genetische Varianten entdeckt, die zur Entwicklung von Hodentumoren beitragen können – hierbei handelt es sich um eine Krebsart, die laut Medizinischer Hochschule Hannover (MHH) vor allem bei jungen Männern zwischen 20 bis 40 Jahren auftritt.

Der Direktor der MHH-Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie Christian Kratz ist Koautor zweier Artikel, in denen die Wissenschaftler über ihre Forschungsergebnisse berichten.

Hodentumore kommen laut MHH häufig vermehrt in bestimmten Familien vor. Das deute darauf hin, dass die Entstehung dieser Krebsart durch erbliche Faktoren begünstigt wird. Nun haben Wissenschaftler fünf genetische Varianten entdeckt, die mit dem Risiko der Entwicklung von Hodentumoren verbunden sind.

Besseres Verständnis der Tumorentstehung

"Dieser Durchbruch war durch die enge internationale Zusammenarbeit vieler Wissenschaftler möglich und hilft uns, die biologischen Vorgänge, die zur Tumorentstehung führen, besser zu verstehen", sagt Christian Kratz, Direktor der MHH-Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Möglicherweise sei die Entdeckung in der Zukunft auch für die Prävention oder Therapie von Hodenkrebs bedeutsam.

Jährlich etwa 4.000 Diagnosen

Kratz ist Koautor zweier Artikel, in denen die Wissenschaftler über ihre Forschungsergebnisse berichten – die Abhandlungen sind in den Fachzeitschriften Nature Genetics und Human Molecular Genetics erschienen. Hodenkrebs wird laut MHH meist durch Selbstabtastung entdeckt. Im Schnitt erkranken acht bis zehn von 100.000 Männern. In Deutschland werden jährlich etwa 4.000 Diagnosen gestellt.